Geehrter Herr "konfokal", geehrte Forumteilnehmer,
Muss gestehen: Bis jetzt war mir das Wort Nimbus unbekannt, das Wort Aureole selbstverständlich nicht.
Schon wieder was dazu gelernt an diesem freien Freitag.
Im Jahre 2001, kurz nachdem ich mein Leica Trinovid 10x42 BA gekauft hatte, erschien in den Niederlanden eine Fotozeitschrift mit einem interessanten Testbericht:
Test von 5 Spitzenferngläsern. Ich habe die Zeitschrift damals gekauft und den Bericht mehrmals gründlich gelesen.
Die getesteten Ferngläser waren: Swarovski EL 10x42 (oder 8,5x42, da bin ich mir nicht ganz sicher), Leica Trinovid 10x42 BN, Zeiss Victory 10x40, Kowa 8x45 und…….. Nikon HG 10x42.
Die Resultate wurden wie folgend zusammengefasst:
Das damals revolutionäre Swarovski EL war Spitzenreiter; die Kombination von ausgezeichneter Haptik und fabelhaftem Optik wurde hoch gepriesen. Das Nikon HG war die Nummer 2; sehr gute Optik, schon sehr schwer und ……leider sehr teuer! Das Zeiss Victory war sehr gut, aber es hatte einige Minuspunkte woran noch gearbeitet werden sollte: Farbränder deutlich anwesend und die Tragebandösen waren slecht plaziert und irritierten in den Händen. Das Leica Trinovid war optisch sehr gut; verdiente aber wegen relativ hohen Gewichtes und schlechter Haptik ( wurde verglichen mit einem polierten Stein ) keinen Ehrenplatz. Das Kowa ( Dachkantfernglas ) wurde empfohlen als eine billige Alternative für die teuren Spitzenferngläser.
Die damaligen Preise der getesteten Ferngläser - in dem “Gulden”- und bei Ihnen “deutsche Mark “- Zeitalter:
Kowa: ungefähr fl 900 = Euro 410
Leica Trinovid fl 2598 = Euro 1180
Swarovski EL ungefähr fl 2700 = Euro 1227
Zeiss: Kann ich mir nicht mehr erinnern; ich glaube ein wenig teurer als Swarovski und Leica
Nikon HG: mehr als …….. fl 4000! = Euro 1818!
Als ich nicht sehr lange danach damit beschäftigt war Vögel zu beobachten , sah ich einen anderen Vogelbeobachter mit einem Nikon HG um den Hals ( Gerade an diesem Tag hatte ich mir einen Stein um den Hals gehängt; genau, mein Leica Trinovid 10x42 BA ) Ich weiss noch dass ich damals dachte: …… Wow, der hat so ein Nikon! ( kein Scherz! )
Ich glaube, ich sah sogar einen Nimbus über dem Kopf des Vogelbeobachters….. oder war es schon damals ein Euro-Zeichen….?
Die Nikon-Preise haben sich gesenkt; der Nimbus ist weg. Die Preise der anderen Spitzenferngläser sind gestiegen; der Nimbus ist da.
Könnte es vielleicht so sein, es gibt in der Welt der Ferngläser nur einen Nimbus. Und wenn der mal gesehen wird ist es fast immer bei einem sehr teuren Glas?
Wer es weiss, darf es sagen.
Sie sollten mich bitte nicht verprügeln wenn ich mit den Preisen einige Euro’s daneben bin: Die Zeitschrift die ich meine, habe ich nicht mehr. Sie ist mir während des Lesens in der Badewanne gefallen und ich habe sie wegwerfen müssen.
Es gibt in diesem Forum aber einen Mann, der mich wo nötig korrigieren oder ergänzen kann: Herr Schön.
Als ich mein Bresser Montana LX 7x42 an Herrn Schön geschickt habe, weil er das Fernglas testen wollte, habe ich auch einige niederländische Testberichte hinzugefügt. Unter den Berichten war auch der Bericht mit den 5 oben genannten Ferngläsern.
Noch ein kurzer Vergleich zwischen dem Nikon HGL 8x32 und dem Leica Trinovid 8x32 BN:
Beide sind meiner Meinung nach Spitzenferngläser. Verarbeitung bei beiden auf gleich hohem Niveau. Optisch: Das Leica hat für mich die bessere Kontrastwiedergabe; das Nikon die bessere Randschärfe ( für mich persönlich nicht so wichtig; ich beobachte fast immer "durch die Mitte" ) Die leichte “Rotbetonung” die manchmal bei den Nikons genannt wird, sehe ich glücklicherweise, nicht.
Gewicht beim Leica etwas geringer. Einblickverhalten; beim Nikon noch etwas besser als beim Leica.
Insgesammt ist das Leica mir lieber, aber ich könnte mit dem Nikon als enthusiaster Naturliebhaber, wenn ich nur ein einziges 8x32 Fernglas hätte, sehr glücklich sein.
Freundlichen Gruss,
Dick van den Berg