Ein solcher Vergleich ist problematisch, denn die Zielsetzung war bei diesen beiden Modellen ganz verschieden:
Das Nikon 5x15 Titanium DCF ist als ausgesprochenes Edel-Kompaktfernglas konzipiert worden, als mit hochwertigen Materialien und edlem Aussehen auf „vornehm“ (z.B. als Theaterglas für Premierengäste), in der Größe auf „mini“ und in der Schärfe auf „maxi“ getrimmt. Alles das kostet viel Geld, und um das Prädikat „edel“ noch deutlicher sichtbar werden zu lassen, ist bestimmt auch der Preis von Nikon überdurchschnittlich großzügig kalkuliert worden (nach dem Motto, daß nichts wert ist, was nichts kostet).
Das Foton ist dagegen nach russischer Manier auf gute Leistung zu möglichst erschwinglichem Preis und ohne Rücksicht auf Gewicht und Größe konzipiert. Das große und schwere Gehäuse läßt große Prismen zu oder resultiert aus solchen (je nachdem, wie herum man das betrachtet), und so ist ein großer Sehwinkel problemlos möglich. Einen solchen Sehwinkel in einem 190-g-Fernglas der Ausmaße des Nikons 5x15 Titanium DCF zu realisieren, ist schlichtweg unmöglich.
Sicher hat jedes der beiden Ferngläser seine Berechtigung und seine Zielgruppe. Aber weil die Optimierung ihrer Eigenschaften in ganz unterschiedlicher Richtung ging, sind sie nicht vergleichbar. Es ist ähnlich, als ob Sie einen Zweisitzer-Sportflitzer mit einem Minitransporter vergleichen wollten.
Walter E. Schön