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Vixen VMC200, meine Erfahrungen

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08. Dezember 2001 14:59
Nach einer Anfängerzeit mit dem Vixen NP80L habe ich nun ein Vixen VMC200.
Mit diesem Gerät habe ich inzwischen 15 Monate Erfahrung. Von dieser Erfahrung möchte ich berichten.

Ich muß jedesmal zum Beobachten meine VMC200 aus der Etagenwohnung in den Garten tragen. Klar, daß ich mir da die Maße und Gewichte ganz genau angesehen habe. 8" sollten es schon sein, mit der deutschen Montierung war ich vertraut. So traf ich die Auswahl zwischen einem C8 auf der Vixen GP, einem Meade 8" SC auf der LDX500 und besagtem VMC.
Vor dem Kauf versuchte ich mich gründlich zu informieren. Die Unterschiede waren schnell herausgearbeitet.
Das Meade war mit Abstand am billigsten, da aber mein bevorzugter Händler dieses Modell nicht mag, habe ich mich dieser Meinung angeschlossen.
Das C8 hat im direkten Vergleich mit dem VMC leichte Nachteile in der Fotografie, Probleme mit dem Spiegelshifting und leidet stärker unter Taubefall der Schmidtplatte.
Der Vorteil aller Optiken mit Hauptspiegelfokus ist, daß man beliebig viel Zubehör anschließen kann, ohne Rücksicht auf die optische Baulänge. Ich habe daher mit meinem Händler zusammen genau aufgelistet, welches Zubehör für mich in Frage kommt und danach war klar, daß auch das VMC den benötigten optischen Weg hat.

Zur Beobachtung steht mir der westliche Stadtrandhimmel einer Kleinstadt zur Verfügung. An guten Tagen reicht die Milchstraße mit bloßem Auge bis halb zum Horizont. Die Grenzgröße liegt dann bei ungefähr 5.0mag. An schlechten Tagen muß man mit 4,5mag zufrieden sein.

Ich transportiere zuerst die Montierung in den Garten und dann den Tubus, einen kleinen Okularkoffer und eine tragbare Batterie.
Nach dem Aufbau richte ich das Teleskop mit dem Polsucher aus. Danach dauert es mindestens noch 20-30 Minuten, bis die Temperatur im Tubus ausgeglichen ist. Am Anfang habe ich immer Beobachtungspläne gemacht, aber man merkt schnell, daß man nicht der Chef im Ring ist. Bei uns im Garten ist der ausschlaggebende Faktor die Luftunruhe, dann die Aufhellung, dann die Außenlaternen unseres Nachbarhauses. Auf Anraten meiner Frau habe ich daher ein dunkles Tuch über dem Kopf und beobachte bei perfekter Dunkelheit, bis die Ohren unter dem Tuch zu warm werden.

Mit der Qualität der Optik bin ich sehr zufrieden. Ich hatte etwas Angst vor möglichen Justageorgien, aber bisher war dies noch nicht nötig, das Beugungsbild eines hellen Sternes zeigt einen runden Beugungsring. Normalerweise ist die für diesen Test notwendige Luftunruhe nur bei jeder fünften Beobachtungsnacht vorhanden. Das reicht mir aber aus, denn mittlerweilse bin ich bezüglich der dejustierten Optik nicht mehr so nervös.
Obwohl die Abschattung durch den Fangspiegel sicher einen negativen Einfluß hat, bin ich mit der Beobachtungsqualität bei der Planetenbeobachtung zufrieden. Mein bevorzugtes Okular ist ein 7,5 mm Plössl, das ich damals für das NP 80L gekauft habe. Der Einblick ist zwar unbequem, das Ergebnis aber enorm. Die erzielte Vergrößerung von 260fach kann bei ruhiger Luft immer benutzt werden. Ein ebenfalls vorhandenes 6 mm LV Okular nutze ich hingegen selten, offensichtlich sind 325fach mit Farbfilter zu dunkel, so bleibt hierfür nur der Mond.
In einem Anflug von finanziellem Größenwahn habe ich mir dann ein 42 mm LVW-Okular gegönnt. Bisher gab es ganze zwei Nächte, wo man dieses Okular mit Gewinn einsetzen konnte. Bei normalschlechtem Nachthimmel dient es zur Beobachtung von offenen Sternhaufen. Jetzt hat sich mein Konto von dem Schock erholt und ich hoffe auf mondloses, dunkles Wetter.

Zusätzlich habe ich noch ein 20 mm LV Okular. Dieses Okular kann man sehr gut für Kugelsternhaufen oder auch für kleinere Galaxien gebrauchen.

Zur Fotografie von Planeten benutze ich meine Canon F1. Die Kamera ist mittlerweile 25 Jahre alt schlägt aber meine später gekaufte EOS um Längen.
Ich habe schon viele Farbfilme ausprobiert, aber bei Planeten ist die Auswahl nicht sehr groß. Ich benutze einen Fuji mit 100 ASA. Richtig gute Aufnahmen sind mir bisher nicht gelungen, Vergleichsaufnahmen meines Arbeitskollegen mit dem Vixen 150N sind deutlich besser, obwohl dieser Newton wahrlich kein Planetenkiller ist. Man sollte aber nicht nur das Instrument sehen, der entscheidende Faktor ist der Mensch, also ich selber. Ich arbeite aber dran.

Meine Sammlung an präsentierfähigen Nebelaufnahmen ist auch noch überschaubar. Erstaunlicherweise ist da ein Zufallsobjekt darauf, daß ich erst mit Unterstützung meines Händlers identifizieren konnte.

Mit meinem Teleskop bin ich sehr zufrieden. Der Aufstieg vom 80L zum VMC200 ist ein großer Schritt. Nicht einkalkuliert hatte ich die höheren Anforderungen an das Seeing, obwohl Herr Jülich mich darauf hingewiesen hatte. Den Mehrpreis für die stärkere DX habe ich mir gespart. Bisher war die Entscheidung richtig, unser Garten ist nicht sehr windanfällig. Als größere Ausgabe steht der Skysensor noch aus. Natürlich kann man mit den Teilkreisen auch einstellen, aber so toll sind die Teilkreise von Vixen ja auch nicht. Da hätte man sich den doppelten Durchmesser gewünscht.

Den Tip meiner Frau, seitliches Streulicht unter einem dunklen Tuch zu verbergen, kann ich jedem Nachbargeplagten empfehlen.

Ewald Krause
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vixen VMC200, meine Erfahrungen

Ewald Krause 3072 08. Dezember 2001 14:59

Re: Vixen VMC200, meine Erfahrungen

Fred Zimmermann 1686 12. Dezember 2001 15:45



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