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Re: Vixen VMC200, meine Erfahrungen

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Fred Zimmermann
12. Dezember 2001 15:45
Hallo Kollege, noch ein zufriedener Bericht über das Vixen VMC200.

Was gab es am Anfang ein Geschrei um das VMC200L von Vixen. Tolles Gerät, absoluter Schrott, selten gab es bei einem Produkt dermaßen konträre Äußerungen. Als die ersten Optiken dann auftauchten, verstummte schlagartig jede Kritik. Obwohl ziemlich unbedarft, genügte mir zur Bestellung die Aussage meines Händlers.
Nach mehr als einem Jahr intensiver Benutzung habe ich mich mit den Stärken und Schwächen vertraut gemacht. Hier mein Bericht.
Da ich in jedem Fall fotografieren wollte, habe ich die Version mit der GP-DX Montierung vorgezogen, ausgestattet mit Skysensor 2000pc.

Das Instrument befindet sich in Tolla, Korsika, exakt auf 42° Nord und 9° östl. London auf 870 NN. Die visuelle Grenzgröße liegt minstestens bei angenehmen 5,8 Magnituden, Nächte mit 6,2 sind keine Seltenheit.

Ich fotografiere überwiegend fokal, also mit der Instrumentenbrennweite von 1950 mm. Bevorzugter Film ist der gehyperte Kodat TP. Ich verfüge über ein gut ausgestattetes S/W Fotolabor mit einem alten, guten Leitz Belichter.
Als Kamera dient eine ältere, gepflegte SL2, zusätzlich wird manchmal für Übersichtsaufnahmen ein Elmarit 90 mm genutzt.

Die Optik liefert über ein Feld von 1,75° , also mit 30 mm Durchmesser ein ebenes Bild. Die äußeren Bildecken zeigen etwa 0,5 Magnituden Helligkeitsabfall, die Sternpünktchen sind dort 50-60% größer.
Die bei gutem Seeing aufgenommen Sterne zeigen in der Mitte eine Ausdehnung von ca. 28-30µm, am Rand muß man mit 45 µm rechnen. Wer glaubt, Seeing wäre bei Feldaufnahmen nicht störend, merkt dies spätestens beim fertigen Abzug an der Wand.

Blende 10 ist für Langzeitfotografie eine mühsame Geschichte. Ich habe daher einige Versuche mit einem Focal reducer auf Blende 6,25 durchgeführt. Die Ergebnisse waren jedoch nicht besonders aufregend. Das Bildformat schrumpft, während sich die Sternscheibchen gegen jede physikalische Logik sich aufblähen.

In meinem Freundeskreis finden sich drei weitere Astroamateure. Der Erfahrungsaustausch und die ausgetauschten Aufnahmen sind eine stete Anregung. Beim Vergleich unserer Aufnahmen kommen wir übereinstimmend zu dem Schluß, den Standort und das Instrument zu loben. Besonders der Sternfreund aus Remscheid, immerhin ausgestattet mit einen 11 Zöller der Marke Celestron, findet kaum einen Anpack zur Kritik. Die größere Leistungsfähigkeit seiner Optik wird völlig wettgemacht durch den besseren Nachthimmel bei uns auf Korsika. Obwohl es eigentlich ja nur 1050 Kilometer sind, die man gegenüber Remscheid gewinnt, sind die Unterschiede frappierend. Der transparentere Nachthimmel erlaubt eine längere Belichtungszeit zusätzlich erfolgt der Eintritt der Astronomischen Dämmerung im Sommerhalbjahr entscheidend früher. So komme ich nach meinen Aufzeichnungen für den durchschnittlichen Monat auf etwa 32 Beobachtungsstunden. Für mitteleuropäische Standorte ist dieser Wert utopisch.

Ich bin auch mit den visuellen Ergebnissen zufrieden, obwohl mir hier der Vergleich und damit die präzise Zuordnung fehlt. Dies ist mir auch nicht so wichtig. Das was mir an ruhigen Abenden unsere Planeten aufführen, beeindruckt mich sehr. Dies war besonders beim diesjähringen Marsfestival. Im Ahnert 2001 wurde die Marsbeobachtung abgeschrieben, zu horizontnah. Übersetzt man die Höhe aber auf Tolla, also 11° höher, so kann man schon einiges erwarten. Mars hat dann auch nicht enttäuscht. Einen solchen Sandsturm auf der Erde, das wäre ein Katastrophenszenario per Exzellence .

Kritik und Verbesserungswünsche habe ich auch.
Der Stromverbrauch der Skysensor erfordert eine externe Versorgungsquelle. Hier habe ich einen Lösung mit einer Autobatterie gefunden. Ideal wäre aber natürlich eine erweiterte Kapazität direkt vom Hersteller.
Wer sich andere Meinungsäußerungen zu Vixenmontierungen durchliest, wird auch immer auf Kritik bezüglich der Ablageblechbefestigung stoßen, hier schließe ich mich an.

Ansonsten bin ich in meinen Erwartungen nicht enttäuscht worden. Unser Nachbar, eigentlich von Beruf Kneipier in Oberhausen, hat ebenfalls Freude an der Himmelsbeobachtung bekommen. Anfang Januar wird er dann mal in Bonn vorbeischauen und sich ebenfalls eindecken. Die Meinung von Herrn Jülich, Astronomie wäre eine Freizeitbeschäftigung für Egoisten, weil man ja immer selber beobachten will, kann ich für mich nicht bestätigen. Ich versuche immer möglichst vielen Bekannten einmal den Saturn oder einen Mondabschnitt zu zeigen.

Fred Zimmermann
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vixen VMC200, meine Erfahrungen

Ewald Krause 3080 08. Dezember 2001 14:59

Re: Vixen VMC200, meine Erfahrungen

Fred Zimmermann 1691 12. Dezember 2001 15:45



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