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Peter Nachtigall
16. Oktober 2000 08:36

1999 habe ich mir bei einem Versand einen 150mm Refraktor der Firma Bresser gekauft.
Der Händler versprach ein erstklassiges Teleskop zu einem unschlagbaren Preis. Ich nahm das Gesamtpaket
mit Optik, Montierung, Motoren und Steuergerät. Nach einigen Wochen kamen insgesamt 2 große Pakete an. Ein Paket war äußerlich erheblich beschädigt, ich bat den Auslieferungsfahrer einen Moment zu warten und versuchte, meinen Händler telefonisch zu erreichen. Da dort aber ein Anrufbeantworter lief, verweigerte ich die Annahme und wir füllten das entsprechende Formular aus.
Nach zwei Tagen gab es eine Reaktion meines Versandhändlers, wieso wir die Annahme verweigert hätten, es wäre lediglich eine äußerliche Beschädigung gewesen. Wir einigten uns, daß das beim Händler überprüfte Paket erneut zugestellt wurde. Die Lieferung wurde dann zwei Tage später von meiner Schwiegermutter entgegengenaommen. Beim Öffnen stellte sich dann heraus, daß der Versandhändler die Reklamation überhaupt nicht kontrolliert hatte. Das Teleskop war aber einwandfrei. Zur Inbetriebnahme bat ich einen Freund hinzu. Der brachte sein
neues Vixen 130 mm Teleskop mit. So hatten wir einen guten Vergleich.
Das Bresser ist eindeutig schlechter verarbeitet. Dies merkt man sowohl an Äußerlichkeiten wie der Lackierung als auch an wesentlicheren Dingen wie der Montierung. Es ist aber nicht so, daß man damit nicht leben könnte. Bei der Beobachtung fiel dann auf, daß man einen deutlichen Farbfehler hat, der höhere Vergrößerungen nicht erlaubt. Bei mir war die Grenze bereits bei ungefähr 150fach erreicht. An diesem Tag konnte man mit dem Vixen locker mit 200fach beobachten, was sich besonders am Mond und an Jupiter bemerkbar machte. Beim Fokussieren fiel dann auf, daß der Trieb einen deutlichen Schlag hatte. Zum Überprüfen des Beugungsscheibchens war das Seeing zu schlecht. Wir wollten auf einen Tag mit knackigerem Wetter warten. Ich rief am anderen Tag meinen Händler an und bat Ihn, im Rahmen eines Vorabtausches einen anderen Okularauszug zu schicken. Dies war nicht möglich, ich verschickte den kompletten Tubus. Es dauerte dann etwa 9 Wochen, bis ich mein Teleskop zurückerhielt. Der Trieb war einwandfrei, aber dafür fehlte jetzt der Sucher. Den erhielt ich dann einige Tage später, es war ein Werkstattversehen.
Während dieser Zeit hatte ich mit einem 114mm Newton von Meade beobachtet, den ich mir von meinem Freund ausgeliehen hatte.
Mit dem großen Bresser habe ich dann einige Zeit beobachtet. Da die Qualität für Mond und Planeten nicht ausreicht, habe ich mich mehr auf Nebel und Galaxien verlegt. Dies geht auch ganz gut, entsprach aber nicht den Angaben des Händlers, der mir ein gutes, Allroundfernrohr versprochen hatte.
Nun begann ich mich unzuhören und fand einige höchst zufriedene Besitzer des gleichen Bresser Phönix, den ich auch hatte. Ich vereinbarte dann zwei Vergleichsbeobachtungen und besuchte den einen, einen Berufsschullehrer, in einem kleinen Ort im Hundsrück.
Schon nach wenigen Minuten war klar, daß mein Gerät mindestens gleichwertig war. Sein Okulartrieb war schwergängiger, seine Optik zeigte schlechtere Bilder, defokussiert entstanden eindeutig keine Kreise. Er hatte dann einen Tipp für mich, er benutzte zum Beobachten der Planeten immer einen Gelbfilter, mit dem er den Farbfehler überlisten konnte. Man mußte sich nur an den leicht verschobenen Farbton gewöhnen, was wirklich möglich ist. dann
waren auch Vergrößerungen von über 200fach möglich. Dafür klagte er aber über Probleme mit seinem Antriebsmotor.
Wir telefonierten dann gemeinsam mit einem weiteren Bresserbesitzer, doch der hatte seine Optik verkauft. In einwandfreiem Zustand, keinesfalls wegen Qualitätsmängeln. Er habe sich aber jetzt einen Refraktor von Herrn Christen bestellt. Der Phönix wäre nur ein Versuch gewesen.
Beim Schmöckern im Internet landete ich dann bei Astronomie.de. Dort gab es einen lebhaften Meinungsaustausch zwischen Befürwortern und Kritikern der Marke Bresser. Auch mein Händler war dort lebhaft involviert, aber nicht unumstritten. Da einige der Beteiligten ihre Mailanschrift angaben, habe ich mit 2 Bresserbesitzern und mit einem Bresserkritiker Kontakt ausgenommen. Die Kontakte waren sehr hilfreich und ich habe die dort grassierende Bressermanie ausgenutzt, mich von meinem Gerät zu trennen: neuwertig, erstklassig verarbeitet, langlebig, auch
für Mond und Planeten geeignet, ein echtes Schnäppchen eben.

Ich habe mich erst einmal mit Literatur über Optik versorgt und Kontakte zu unserer Volkssternwarte aufgenommen. Händler und Marke werde ich sicher auch wechseln.

Peter Nachtigall.

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Erfahrungsbericht Bresser Phönix

Peter Nachtigall 3429 16. Oktober 2000 08:36



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