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Re: Erfahrungsberichte

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16. Oktober 2000 11:57

Hallo, bin durch Zufall auf eure Seite geraten. Die Erfahrungsberichte sind sehr gut, sowas hätte mir auch geholfen.
Ich betreibe seit fast 4 Jahren Atsronomie. Zuerst hatte ich ein katadiotrisches Spiegelteleskop 114mm/1000 mm der Firma Bresser, dann habe ich mir ein gebrauchtes Celestron C8 DX gekauft. Von dem Bresser sollte man abraten. Ich kenne jetzt zwei weitere Amateure, die dieses Fernrohr haben, es ist ein Sch... . Ich würde gerne mal Herrn oder Frau Bresser die Meinung sagen.
Mein alter Herr war sowieso dagegen, billig einzusteigen, er hat dann mit einem Kollegen gesprochen und das C8 organisiert. Das C8 ist ein Schmidt Cassegrain Teleskop, mit 200 mm Spiegeldurchmesser und 2000 mm Brennweite. Bei diesem Typ ist der Hauptspiegel sphärisch, nicht parabolisch. Die Brennweite des Hauptspiegels ist sehr klein, etwa 450 mm. Das gäbe brutale Bildfehler wie Koma, sphärische Aberration und Kaustik. Deshalb wird mit einer Korrekturoptik vor dem Hauptspiegel der Lichtweg so verformt, daß die Fehler beseitigt werden. Auf der Rückseite dieser Korrekturoptik (Schmidt-Platte) ist ein kleiner zerstreuender Kugelspiegel befestigt. Dieser Spiegel hat zwei Aufgaben. Die erste Aufgabe ist die Verlängerung der Brennweite ungefähr um einen Faktor 5. Die zweite Aufgabe ist, das Bild an einen Punkt hinter dem Haupspiegel zu werfen. Dafür ist in der Mitte des Hauptspiegels ein Loch.
Die Rückwand des C8 ist sehr stabil. Alle optischen Geräte werden dort am Okularauszug mit einer Überwurfmutter befestigt und sitzen bombenfest. Das Fokussieren geschieht durch einen Drehknopf von der Rückseite des C8 aus. Dieser Drehknopf wirkt auf ein Gestänge, das den Hauptspiegel vor- und zurückschiebt. Diese Methode hat Vorteile, denn man kann auch schwere Komponenten wie Kameras oder binokulare Okularauszüge befestigen. Es gibt aber auch Nachteile, wie das berühmte Spiegelshifting. Statt berühmt sollte man berüchtigt sagen. Beim Scharfstellen durch Bewegen des
Hauptspiegels bewegt der sich etwas gegen die optische Achse, er kippt. Das bedeutet, daß er auf eine andere Himmelsposition zielt und das eingestellte Beobachtungsobjekt ist weg. Beim genaueren Überprüfen sieht man dann das Objekt noch irgendwo am Rand, aber es ist ein unschöner Fehler. Ein weiterer Nachteil ist, das man zum Betrachten der
Himmelsobjekte in Zenit insgesamt 3 Spiegel zum Umlenken benötigt. Das ist einer mehr als beim Newton. Je nach Spiegelqualität verliert man also knapp 10% Licht. Ich weiß auch von meinen Bekannten, daß der Schmidt Cassegrain sehr hohe Anforderungen an die Qualität der Oberflächen und der Justierung stellt. Ich kann aber aus eigener Erfahrung dazu nichts sagen, weil mir der direkte Vergleich fehlt.
In Verbindung mit der Vixen GP DX habe ich eine sehr stabile Ausführung. Ich kenne ein C8 Ultima mit der Gabelmontierung und ein Meade LX10 ebenfalls mit Gabel. Meine Lösung ist zwar teurer, aber eindeutig besser, nämlich ruhiger.
Ich beobachte nur zum Spaß. Meistens Planeten und die Kometen, die in Sterne und Weltall erwähnt werden. Bei der Beobachtung von Galaxien fehlt mir noch etwas Erfahrung. Ich habe mir zwar das Poster mit den Messierobjekten in meinem Zimmer aufgehängt, aber viele habe ich noch nicht gefunden. Vor der Beobachtung prüfe ich die Justage des C8 mit einem hellen Stern. Dreht man den Sternpunkt etwas unscharf nach innen, muß ein rundes Scheibchen entstehen, ebenfalls nach außen. Entsteht kein Scheibchen, muß ich justieren. das klingt kompliziert, ist aber nur das langsame drehen an den 3 Schrauben des kleinen Gegenspiegels. Man lernt schnell, das eine viertel Drehung schon viel ist. Damit ich mir die Schrauben merken kann, habe ich eine rot und eine gelb angemalt. Eigentlich reicht ja eine farbige
Markierung, aber das fiel mir erst später auf.
Mein Beobachtungsstandort ist Hildesheim. Oft fahre ich aber zu meiner Tante in den Harz, wo die Bedingungen absolut toll sind. Bei diesen Fahrten erkennt man den Vorteil des C8. Man kann Fernrohr und Montierung in weniger als 5 Minuten zerlegen. Optik, Achsenkreuz, Gegengewicht, Dreibein passen locker in meinen Polo.
Da sieht mein Freund mit seinem Meade Starfinder 10" Ofenrohr schon sehr alt aus. Ich nenne deshalb seinen Newton ein
Könnte-Teleskop. Er könnte viel sehen, wenn er ihn transportieren könnte.
Ich kann daher ein C8 jedem empfehlen, der zum Beobachten fahren muß.
Wolfgang Halms


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Re: Erfahrungsberichte

Wolfgang Halms 3658 16. Oktober 2000 11:57



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