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Beck-Tordalk, Meade Starfinder, Vixen VMC

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07. Mai 2001 17:14

Für mich ist Astronomie eines von drei Hobbies, neben Motorradfahren und Segelfliegen. Allerdings habe ich den Vorteil
etwas außerhalb zu wohnen.
Wir bewohnen eine halbrestaurierte Wasserburg. Hier haben sich Vater und Töchter eine Dachterrasse zur Hobbysternwarte ausgesucht.
Unsere Beobachtungsinstrumente sind:
Meade Starfinder 12,5" Newton sowie das neue Vixen VMC200L. Daneben existiert noch ein alter Beck Tordalk 20 x 80 Feldstecher.

Die Mädchen haben manchmal Verstärkung durch ihre ehemalige Sportlehrerin, die sich bereitwillig angeboten hat, den
fotografischen Part zu übernehmen. Ich muß bezahlen und darf dann auch mal Schauen.

Als Reiseführer benutzen wir folgende literarischen Hilfsmittel:
Das Himmelsjahr von Ulrich Keller, mein bevorzugter Fahrplan zum Schmöckern und Planen von Beobachtungen.
Darüberhinaus haben wir den Orion und SuW abonniert. Eine Weile lang auch die aktuellen Informationen von Daniel Fischer.
Der Bücherschrank hat sich mittlerweile mit geeignetem und weniger geeignetem Material gefüllt. Es dürften schon ansehnliche 150
Bände sein.

Was kann man zu unseren Instrumenten sagen. Ich fange mit dem ältesten an.
Der Tordalk war einmal ein Geheimtip. Ich erstand das Glas Mitte der 70er Jahre als junger Student bei einem Händler in Giessen.
Dieser kannte weder Hersteller noch Gerätebezeichnung, war aber mit einem Preisabschlag gefällig.
Das Glas dient zu Beobachtungen der Milchstraße, der seltenen Komenten und allgemein großflächigen Himmelsregionen. Wenn man es darauf anlegt, bemerkt man die Unschärfe zum Rande hin. Durch leichtes Nachfokussieren stellt man fest, das dies durch die Bildfeldwölbung geschieht. Der bei preiswerten Großferngläsern asiatischer Herkunft häufig beschriebene Farbfehler ist kaum
sichtbar. Vor einigen Jahren mußte der festgegangene Mitteltrieb nachgesehen werden. Dies wurde in Bonn durch die Firma Jülich
erledigt.
Dort bekam ich auch zufällig Kontakt zu einem anderen Kunden, der seinen neuerworbenen Starfinder in Zahlung geben wollte. Herr Jülich zögerte, ich nicht.
Mittlerweile verstehe ich das Zögern. Betrachtet man dieses Riesenteleskop genau, fallen einige konstruktive und
fertigungstechnische Schludereien auf. Ob man dies bei gegebenem Verkaufspreis hätte besser ausführen können, kann ich nicht sagen.
Aber mittlerweile weiß ich, daß das Preis/Leistungsverhältnis ein schwieriger Begriff ist, bei dem jeder seine untere Grenze selber definieren muß. Daher wurde der Okularauszug durch ein besseres Modell ersetzt. Die Montierung bekam eine tragfähigere Säule aus besserem Material, die primitive Befestigung des Sucherfernrohres wurde neugestaltet. Die Rohrschellen wurden durch kräftigere ersetzt.
Trotzdem bleibt immer noch eine Anmutung von Primitivität und konstruktiver Hilflosigkeit. Dabei ist der Spiegel selber nicht
einmal schlecht. Ein erfahrener Kollege hat diesen einmal ausgebaut und untersucht. Der Spiegel ist danach ordentliche Mittelklasse.
Mit diesem Newton beobachten wir Galaxien und kleinere Nebel. Hier schlägt er sich gut. Frau Noisten gewinnt im Fokus
Kleinbildaufnahmen mit Ihrer Nikon. Ein Komakorrektor sorgt dabei für ein brauchbares Feld von etwa 30 mm Durchmesser. Ohne diesen Korrektor ist Kleinbildfotografie mit diesem Gerät nicht sinnvoll.

Was funktional und qualitativ möglich ist, zeigt das Vixen VMC200L. Hier sieht man, daß ein Fernrohr mehr ist als eine funktionierende Optik. Die Mechanik ist genauso wichtig.
Wir benutzen bisher dieses Gerät visuell. Wenn man ihm genug Zeit zum Auskühlen gibt, zeigt es besonders an Kugelsternhaufen seine Fähigkeiten. Die Leistung an Planeten ist meistens vom schlechten Seeing beeinflußt, wenn aber nach einem Regen der Himmel aufklart, gibt es Augenblicke, in denen wir uns Jupiter mit einem 7 mm LV angeschaut haben. Puristen werden einwenden, eine AP unter 1 mm wäre übertrieben, aber für reine Hobbygucker ist es ein Erlebnis.
Wir werden das kompakte VMC mit in den Urlaub nach Portugal nehmen.

Nach einem halben Jahr mit den 3 Teleskopen (2 + 1 Glas) kann man eine Plazierung versuchen.
Das Tordalk hat seinen Platz als 4,5° Feldstecher für große Felder und Objekte behalten. Der Eindruck des zweiäugigen Sehens ist sehr überzeugend.
Der Starfinder mußte Federn lassen. Die Handhabung ist nicht auf dem modernen Stand der Konkurenz. Irgendwie erinnert er mich an unseren alten Opel Admiral. Der war auch groß und machte viel her.
Das VMC leistet Ordentliches an Mond, Planeten und Kugelsternhaufen. Die Montierung (DX) und der Antrieb sind ebenbürtig. Innerhalb weniger Minuten ist das Teleskop auf- oder abgebaut. Allerdings bleibt das Temperierungsproblem. Der eingebaute Polsucher ist für uns nicht so wichtig. Wir haben einmal gescheinert und dann die Positionen der Stativbeine mit Farbe aufgetragen. Dies ist für visuelle Zwecke ausreichend.

Natürlich bleibt die Diskussion, ob wir uns und dem Starfinder eine bessere Montierung gönnen sollen. Die Wackelei ist durch den direkten Vergleich zur DX nicht mehr zu übersehen und verdirbt den Spaß.
Alternativ käme natürlich auch ein Refraktor in Frage oder ein Kutter.

Eberhard Leister

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Beck-Tordalk, Meade Starfinder, Vixen VMC

E. Leister 3541 07. Mai 2001 17:14



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