Ich habe ein Vixen NP 114M, gekauft 1993 bei Firma Jülich in Bonn, Rheingasse 8. Damals war der Bernhardiner noch klein.
Mit dem Teleskop habe ich von unserem Innenhof beobachtet. Der Vorteil dieses Hofes ist, daß man einen absolut dunklen Himmel
hat. Der Nachteil ist, daß man in drei Richtungen Haus hat und die vierte Richtung ist leider nordöstlich.
Das Teleskop ist immer aufgebaut. Ich habe eine Art Kaputze gebaut, die den Regen abhält.
Zum Beobachten brauche ich keine lange Vorbereitung. Diesen Pluspunkt sollte man nicht unterschätzen. Ich kann auch kleine
Wolkenlöcher ausnutzen.
Zur Fotografie benutze ich eine Praktika. Gebrauchtes Gehäuse für 130 DM. Als Film benutze ich nur Diafilme. Zur Nachführung habe
ich ein kleines Spektiv auf dem Newton aufgesattelt. Das Okular konnte man abschrauben und ich habe die Ebene des Zwischenbildes gefunden und ein Fadenkreuz aus einem Menschenhaar eingeklebt.
Um Fotografieren zu können waren ein paar Verbesserungen nötig. Ich habe ein zweites Gegengewicht gedreht.
Ich habe den Motor für die Stundenachse gekauft und montiert.
Ãœber das Teleskop kann ich nur Gutes berichten. Es ist stabil und funktioniert immer noch 1a.
Ich habe meine Okularsammlung vergrößert. 7 mm Plössl, 12,5 mm Plössl, 25 mm Kellner, 32 mm Superplössl.
Ich habe auch schon Reinfälle erlebt. Mondzeichnungen sind so etwas. Mein Arbeitskollege kann perfekte Mondzeichnungen abliefern, die den Rükl neidisch machen würden. Das ist aber eine Begabung, die mir abgeht.
Ich beobachte oder fotografiere. Herr Jülich hat mich auch zum Lesen gebracht. Er wollte keine Romane erzählen, sondern meinte, Werkzeugmacher müßten mehr lesen können als ihren Friedrich. Das läßt man sich ja nicht sagen. Heute kann man von einer kleinen Fachbibliothek reden. Wenn man Bücher von Sagan und Bildbänder wie Galaxien mitzählt, habe ich fast 30 Stück. Unser Wetter begünstig ja sowieso mehr die Astronomie aus Büchern. Aber auch wenn das Wetter nicht immer geeignet ist, man lernt in diesem Hobby Geduld.
Man lernt auch den Himmel kennen, aber darum macht man das ja.
Ich kann diesen kleinen Newton wirklich empfehlen. Heute ist die Montierung verstärkt und die Holzbeine sind verstellbar. Ob das
ein Vorteil ist, müßte man noch untersuchen, die alten Holzbeine waren sehr stabil.
In drei Jahren gehe ich in Rente. Dann habe ich mehr Zeit und hole mir vielleicht ein etwas stärkeres Teleskop.
Klaus Seifert
