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Heribert Stoffels
12. März 2002 17:13
Ich besitze folgende Astrooptik.
Selbstbaukutter 110 mm mit Spiegeln von Lichtenknecker im geschlossenen Tubus.
Selbstbaunewton 250/1450 in geschlossenem Tubus. Spiegel aus Duran 50, Fangspiegel und Zelle gekauft, Haupspiegelzelle mit Neunpunktlagerung selbst entworfen und gebaut. Tubus aus Delit, Okularauszug System 64 ebenfalls gekauft. Belegt wurde der Spiegel von einem Assistenten an der GH in Essen.
Teilkreise und Schneckenradsätze von Kessel aus Kempten. Der Antrieb erfolgt über einen tachogeregelten Gleichstrommotor. Die Montierung ist stationär.

Gekauft habe ich einen Feldstecher 8x50 SLC von Swarovski, einen Sucher 7 x 50 mit Halter, alle Okulare und die meisten Kleinteile.

Mein Standort ist sehr gut. Ich schaue in Richtung Osten über einen Friedhof. Danach kommte eine kleine Straße, dann kommt bereits Wald. Im Südwesten ist das Haus unseres Nachbarn, der regelmäßig mit beobachtet. Klar, daß da keine Außenlichter brennen. Im Norden steht unser Haus, nur im Nordwesten stört eine Straßenlaterne, spätestenes in zwei Jahren aber abgeschirmt duch zwei Tannen.
Die Grenzgröße ist ordentliche 4,8m bis tolle 5,5m.
Wir beobachten und fotografieren überwiegend Planeten und Mond.

Der 110 mm Kutter.
Ich habe damals die beiden Spiegel für 425 DM erstanden. Die Fassungen habe ich dann selber gebaut. Sie halten beide Spiegel federbelastet ohne jede Verspannung. Eingestellt werden die Spiegel über Druckschrauben. Eine Neujustage war bisher noch NIE notwendig. Am Planeten entspricht der 110 mm Kutter visuell einem 100 mm Zeiss APQ. Am Mond ist er dem APQ eindeutig überlegen. Durch den geschlossenen Tubus verhält sich der Kutter wie ein kleiner Refraktor. Zur Planetenbeobachtung bevorzuge ich das 15 mm Eudiaskopische Okular von Lichtenknecker.
Bei sehr ruhiger Luft kommt am Mond auch das 25 mm mit 2fach Barlow zum Einsatz..
Für Videoaufnahmen steht uns eine Sony S/W - Videokamera zur Verfügung. Die Kamera liefert sehr gute Bilder, einziger Nachteil ist das hohe Gewicht. Wir arbeiten mit Brennweiten bis 6m. Die Bilder werden dann einzeln betrachtet und aussortiert.
Der Kutter wurde bisher mit folgenden Refaktoren an Planeten und unserem Mond verglichen: Zeiss APQ, Vixen NA120, Lichtenknecker 110/1650. In allen drei Vergleichen war der Kutter überlegen.

Der 250 mm Newton.
Wie beim Selbstschliff üblich, lag der Brennpunkt nicht da, wo er ursprünglich geplant wurde. Die längere Brennweite hat aber nicht geschadet, auch mit N=5,8 ist das Öffnungsverhältnis noch schnell genug um zu ausbelichteten Bildern zu kommen. Ein weiterer Vorteil ist, daß die Bilder außerhalb der Achse viel besser sind als bei ursprünglich geplanten 1:5. Mit meinem Newton wird überwiegend visuell beobachtet. Bei einer Bilddiagonale von immerhin 1,8° können auch größere Objekte fotografiert werden, aber hier streikt die Montierung. Aus Kostengründen habe ich mich damals für ein Schneckenrad mit 122 mm Durchmesser und kleiner Schnecke entschieden. Der gemessene Schneckenfehler beträgt ungefähr 10 Bogensekunden. Die Gleichstromregelung ist nicht feinfühlig genug, um dies glatt auszugleichen, fast alle Sterne sind länglich. Auch bei diesem Instrument muß nur ganz selten kollimiert werden. Beim, selten erfolgreichen, Sterntest zeigt sich ein sauberer Beugungsring und die schwache Andeutung eines weiteren. Die Bedampfung erfolgte bei der Firma E. Befords

die Okulare.
ich besitze 3 Eudiaskopische Okulare von Lichtenknecker mit 7,5/15/25 mm. Später habe ich noch ein 5 mm LV und ein 30 mm LV als Ergänzung für den Newton gekauft. Die Okularauswahl ist ausreichend.

die Filter.
ich besitze einige Farbfilter für System 64 von Schott. Die Filter müssen nicht in die Okularhülse eingeschraubt werden, sondern kommen vor den 31,8 mm Einsatz. Zusätzlich habe ich noch ein 31,8 mm Schraubfilter OIII von Lumicon.

Die SB Montierung.
Obwohl von Beruf Feinmechaniker, wurde es zum Schluß Grobschlosserei. Vermutlich muß man erst einmal eine Montierung bauen und aus seinen Fehlern lernen. Damit eventuell andere Selbstbauer meine Fehler vermeiden, einmal die wesentlichen Schwächen.
die Polhöhenverstellung ist zu ungenau. Mit dem Klemmen wird auch eine leichte Verschiebungskraft auf die Konstruktion ausgeübt. Man braucht mehrere Anläufe um den Punkt zu treffen. Klemmung und Lagerung sollten getrennt werden.
die Vorspannung der Schrägrollenlager ist nicht feinfühlig genug, man trifft den Punkt nicht genau. Beim nächsten Mal werde ich entweder Gleitlager oder Schrägkugellager benutzen.
die gekaufte Schnecke hat einen leichten Schlag. Außerdem ist der Durchmesser zu knapp. Lagerung und Einstellmöglichkeiten sind gut, hier habe ich richtig überlegt. Das Schneckenrad sollte wohl besser 200 mm haben. Ähnliches steht schon im Fernrohr für Jedermann, aber ich wollte sparen.
die Teilkreise sind gut, aber zum Ablesen zu klein. Der Nonius zeigt eine Parallaxe.
die Gleichstrommotore mit Tachogeneratorregelung ist überholt. Ich werde beim Gleichstrom bleiben, aber dann mit De/Encodersteuerung .
Ich plane, das ganze Zeug nochmals neu zu konstruieren und besser zu bauen.

Das Fernglas.
Das Glas hat eine AP von 6,25mm. Mir scheint dieser Wert für meine Augen noch realistisch. Das Swarovski ist sehr gut. Man kann es wirklich empfehlen. Sicher ist 8 fach für freihand auch stark genug.
Mehrere Test von anderen Gläsern bestätigen meine Wahl. Wichtigster Nachteil ist das hohe Gewicht. das Glas ist zum Wandern zu schwer.

Weitere Planungen.
die Montierung wird überarbeitet. Ziel ist ein Schneckenfehler unter 5". Für Langzeitbelichtungen soll eine elektronische Nachführung her. Eine GOTO Steuerung wird nicht angestrebt.
der Newtontubus erhält noch zwei interne Blendenringe.
wir wollen noch eine Schutzhütte bauen.
250 mm sind genug.

Astronomie ist ein sehr schönes, seltenes Hobby. gut zu ergänzen mit dem Selbstbau. Dann ärgern die Wolkenperioden viel weniger.

Heribert Stoffels
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Eine kleine Gartensternwarte

Heribert Stoffels 3787 12. März 2002 17:13



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