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Meade Schmidt Newton 6"

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Michael Schmitz
01. November 2003 21:32
Ein Vixen GP150N kostet ohne Motoren und ohne Coputersteuerung bereits mehr als das komplette Paket von Meade. Zusätzlich gibt es eine Sonderaktion bei der man für 147 Euro einen kompletten Satz Okulare Typ 4000 mit Okularkoffer kaufen kann.
Warum verschleudert Meade sein Teleskop und wo ist der Pferdefuß?
Beide Teleskope standen auf ein Meter Abstand entfernt im Ausstellungsraum.
Die Beratung ergab bei Meade eine schwächere Montierung und einen viel schlechteren Okularauszug. Die außeraxialen Bilder wären durch die Schmidtplatte besser, dafür müßte man aber mit Tau rechnen. Das Vixen war auch besser verarbeitet.
Jetzt habe ich das Teleskop schon über 8 Monate in Gebrauch. Hier sind seine Noten.
Man bekommt einen Tubus, ein Dreibeinstativ, die deutsche Montierung, den Autostar.
Aufgebaut ist das ganze fix. Wenn man schlau ist, liest man zuerst die Bedienungsanleitung. Ich habe natürlich sofort mit dem Beobachten angefangen und nur Frust. Herr Jülich war nicht bereit, meine Fragen zu beantworten, wie ein Papagei kam immer, steht im Handbuch. Erst war ich sauer, dann habe ich mir das Handbuch geschnappt. Das Handbuch ist ausführlich, beim dritten Lesen hatte ich alles gerafft.
Die Bedienung ist danach wirklich kinderleicht.
Der Computer sollte einmal trainiert werden. Es gibt einen Programmpunkt, wenn man diese ganzen Hin's und Her's gemacht hat, speichert er die Getriebespiele und findet danach wirklich jedes Objekt, dass man auswählt.
Bei einem Öffnungsverhältnis von 1:5 ist der Korrekturspiegel sehr wichtig, er beseitigt Coma, deshalb sind die Sterne auch am Bildrand rund. Bei Planeten wie dem mars ist dies zu vernachlässigen, die beste Abbildungsqualität ist in der Mitte und deshalb sollte man den Planeten in der Mitte halten. Trotz vollem Okularkoffer muß man für eine hohe Vergrößerung noch eine Barlowlinse kaufen. Ich habe mir eine 2,5 fache Powermate gekauft. Viel Geld für viel Qualität. Wenn man die Okulare mit der Barlow kombiniert, hat man bei 9,7 mm insgesamt 195fach und bei 6,4 ungefähr 290 fach. Man findet schnell heraus, dass die 6,4 mm nicht so gut geeignet sind. Das Bild ist nie so ganz scharf, auch beim Mond nicht. Das 9,7 mm Okular ist mit Barlow besser als das 6,4 mm ohne Barlow.
Ich hatte vorher schon mit ein paar Leuten diskutiert und die waren alle der Meinung, das die Qualität der Meade Okulare ungleich ist. Das 12,4 mm und das 15 mm sind top, das 32 mm ebenfalls, die da zwischen sind ganz gut, bis auf das 6,4 mm, das müßte man verbessern.
Zum Beobachten der Kugelsternhaufen nehme ich das 12,4 mm mit der Barlow, eine geniale Kombination. Ohne Barlow hat man eine kleine Kugel, mit der Barlow lösen sich die Außenpartien der Kugelsternhaufen in einzelne Punkte auf.
Im Sommer gab es nicht so viel zu sehen, weil wir die weißen Nächte hatten. Ab August habe ich dann möglichst viele Messiers beobachtet. Besonders im Süden beim Scorpion und beim Schützen findet man ziemlich viele. Dazu ist aber eine gute Sicht bis zum Horizont notwendig. Aber dann ist es wirklich ein Erlebnis.
Zum Testen der Auflösung kann man Doppelsterne aussuchen und dann diese versuchen zu trennen. Dazu nimmt man maximale Vergrößerung. Das ist einmal sicher interessant aber danach bringt es einen nicht wirklich weiter. Ich habe festgestellt, dass es bei ruhigem Seeing möglich ist, einen Abstand von 1,5 Bogensekunden noch getrennt zu sehen. Bei engeren Paaren sind die beiden Sterne verbunden.
Ein Schmidt Newton sollte auskühlen. Faustregel mehr als eine halbe Stunde bei offener Objektivabdeckung senkrecht nach oben schwenken. Dann kann die warme Luft sauber nach oben und wird ins All abgestrahlt. Verrückt, wenn man das überlegt, mein mikriges Teleskop strahlt Energie ins All. Nach ein paar Stunden wird es dann passieren und die Schmidtplatte ist beschlagen. Abhilfe ist eine Taukappe. Ich habe mir selber eine aus Pappe gemacht. Sie wird extrem naß und man kann sie nur einige Male trocknen, danach ist sie schief.
Man muß bei diesem Teleskop berücksichtigen, dass der Okularauszug das schwächste Teil ist. Ich habe mit meiner Minolta einige Bilder gemacht, dann habe ich entschieden, den Okularauszug zu verbessern. dazu habe ich den Zahntrieb gegen einen besseren aus Makralon gewechselt. Der ist jetzt 8 mm breit und erlaubt eine feine Justage. Das Ritzel ist natürlich direkt mit in den Müll gewandert. Hier ist der Schwachpunkt des Teleskopes. Man kann sich natürlich einen neuen Auszug kaufen, aber als Werkzeugmacher?
Ich habe jetzt schon einige Filme verknippst. Da sind natürlich die Anfängerfehler zu bemerken, wenn die mal alle ausgemerzt sind, kann man was zu den Montierungsfehlern sagen. In jedem Fall ist die Montierung fotografisch nur zu gebrauchen, wenn man einen windgeschützten Standplatz hat. Diesen Standplatz habe ich. Mit meiner heutigen Kenntnis bin ich auch froh, dass ich nicht den größeren Spiegel genommen habe. Aber weil Herr Jülich davon abgeraten hat, habe ich es lieber gelassen. Die Kombination mit dem Autostar hat für den Anfänger den Vorteil, dass er schnell etwas findet. Hat aber natürlich auch den Nachteil, dass man auf Dauer blöd bleibt. Wenn man was verstehen will, muß man mehr machen als nur vorgekautes nachkauen.
Da arbeite ich noch dran.
Mein Rat an Interessenten ist klar. Für 1442 Euro eine komplette Ausrüstung, dann noch eine Taukappe basteln und vielleicht den Okularauszug überarbeiten oder auswechseln, das scheint mir ein faires Angebot zu sein. Das Handbuch ist gut und in deutscher Sprache. Wer auf die größeren Modelle hereinfällt, ist es nach meiner Meinung selbst in Schuld.
Viel Freude am schönen Hobby
Michael Schmitz
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Meade Schmidt Newton 6"

Michael Schmitz 2887 01. November 2003 21:32



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