Vor dem Kauf habe ich mich über Pentax, Minolta und Nikon informiert. Preislimit war 250 Euro. Warum Minolta?
Pentax ist nichts für meine Brille, Nikon action V kommt aus China und ist miserabel zusammengeschustert und das Minolta ist für Brillenträger besser.
Was mich überzeugt ist das Einblickverhalten, die Gewichtsverteilung und das große Sehfeld.
Am Tag ist ein leichter Farbfehler zu sehen, beim Betrachten von weißen Hauswänden oder von Wolken sehe ich einen leichten Warmton wie bei einem schwachen Gelbfilter. Mich stört das aber nicht. In der Bildmitte ist das Minolta sehr scharf, fast so scharf wie das teure Nikon SE, obwohl es nur ein Drittel kostet.
Der Randbereich ist etwas unscharf, was aber völlig egal ist, wenn man beobachtet, holt man automatisch alles was man genau sehen will in die Mitte. Für meine Tagaktivitäten kommt das activa gerade recht.
Nachts ist das Glas immer noch gut. Allerdings zeigt es einen hellen Reflex im Gegenlicht. Beim Beobachten von Sternen ist kein Farbfehler zu sehen. Leider gibt es in einem breiten Randbereich eine Unschärfe, denn die Sterne können nicht sauber fokussiert werden. Es ist aber für mich noch annehmbar, weil man ja auch den Preis sehen muß.
Die Vergütung kann man mit einer Taschenlampe testen. Man leuchtet in das Objektiv und sieht dann die einzelnen Linsenflächen. Es gibt ein zwiespältiges Bild. Alle Flächen, die man sehen kann, sind vergütet, aber im Vergleich zum Nikon SE sieht man schon den Preisunterschied, denn die Linsen sind deutlicher zu erkennen. Je schlechter man bei diesem Test die Linsen sieht, umso besser ist die Vergütung.
Das activa ist korrekt justiert, denn das habe ich vor dem Kauf getestet. Ich würde daher auch nie ein Fernglas schicken lassen und auch kein originalverpacktes Fernglas kaufen. Testen und bei gefallen mitnehmen, lautet meine Device, damit man sicher sagen kann, das das Exemplar den Erwartungen entspricht.
Wer nicht viel Geld ausgeben will und vor allen Dingen am Tag beobachten möchte, sollte sich die Minolta merken.
Werner Nebel