Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Vixen GP 114M

Juelich-Logo

 
Impressum
 
Forumregeln
 
Lupen
Mikroskope
Schulung
Messtische
Mess-Software
Mikroskopierdienst
Mikroskopservice
Sonderanfertigungen
 
Ferngläser
Spektive
Teleskope
Globen
 
Sonderposten
Veranstaltungen
Forum
Testberichte
 
AGB
Impressum
Haftungsauschluss
Datenschutzerklärung
Kontakt

 

27. November 2000 12:34

Meine ersten Beobachtungen habe ich mit einem Vixen NP 114
durchgeführt. Mit diesem Newton habe ich fast 4 Jahre von unserer
Dachterrasse aus beobachtet. Zur Planung habe ich zuerst das
Himmelsjahr, danach auch den Ahnert eingesetzt. Ich kann beide
Kalender empfehlen, dem Anfänger aber eher das Himmelsjahr.
Da ich für die NP keinen Motor hatte, habe ich immer nur mit
meiner Ricoh SLR und dem 135mm Teleobjektiv fotografiert. Die
Ricoh habe ich auf der Rohrschelle des Newton fixiert. Im
Okularauszug habe ich ein 12,5 mm ortoskopisches Okular mit
Doppelfadenkreuz zur Nachführung eingesetzt. Durch langsames und
gleichmäßiges Drehen von Hand an der biegsamen Welle habe ich bis
zu 3 Minuten lang belichtet. Als Film habe ich einen 1000RS von
Agfa eingesetzt.
Nach ein paar versauten Bildern habe ich zusammen mit meiner
Schwester mindestens 20 erstklassige Fotos von Galaxien und Nebeln
aufgenommen. Dabei sind die Sterne immer rund geblieben. Ich habe
Aufnahmen von
M31 mit sichtbarem Begleiter M32
M42, M1, M13, M15, Plejaden, die offenen Sternhaufen im Stier.
Bei 3 Minuten Belichtungszeit erreicht man im Virgohaufen bereits
die ersten Galaxien, immerhin bei einer Helligkeit zwischen 9,5
und 10,5mag.
Der Trick bei der Handnachführung ist, dass man zu zweit arbeitet.
Meine Schwester hat im Fadenkreuzokular kontrolliert und ich habe
auf Kommando immer ein 8tel Umdrehung weitergedreht. Bei der
kurzen Brennweite von 125 mm funktioniert das ziemlich gut.
Jeder der fotografieren will, muß aber wissen, dass man mit dem
Fotolabor viel Mist erleben kann. Wir haben immer wieder versaute
Filme mit dummen Sprüchen zurückbekommen.
Mit den Bildern waren wir beim Tag der offenen Tür in der
Remaissternwarte. Ein älterer Typ hat die Bilder betrachtet und
meinte naja, hier nicht ausbelichtet, dort nicht perfekt
nachgeführt. Als er dann gehört hat, dass wir ohne Motor
Langzeitaufnahmen machen, hat er sich hingesetzt und ist zu einem
Kollegen gerannt. Vielleicht studiere ich jetzt doch Physik und
Astronomie, obwohl unser Physiklehrer ein Langweiler ist.

1999 habe ich dann in Laupheim einen Händler kennengelernt und ein
gebrauchtes Intes Maksutow mit 150 mm Optik gekauft. Als
Montierung benutze ich eine Bressermontierung EQ5, die von einer
Vixen nachgebaut ist.
Wenn man sich an die russische Verarbeitung gewöhnt hat, ist das
Teleskop optisch ok. Es dauert aber elend lange, bis man mit dem
Beobachten anfangen kann, denn erst mit abgeschlossenem
Temeraturausgleich erhält man gute Bilder. Außerdem ist der Tubus
sehr schwer. Wir sind dann in den Winterferien erneut zur
Remaissternwarte gefahren und haben unser neues Equipment
vorgestellt. Ein Mitarbeiter aus der Werkstatt hat sich dann alles
angeschaut und meinte, die Montierung wäre schlechter als die
originals Vixen, weil zuviel Plastik eingesetzt wäre. Außerdem
wäre der Motor eine Katastrophe. Mit der russischen Optik waren
sie aber einverstanden, die Verarbeitung des Tubus und der
Okularauszug wäre für russische Verhältnisse sogar gut, sie
würfden noch schlimmere Exemplare kennen. Man soll aber zur
Fotografie mit dem schweren Tubus eine andere Montierung nehmen.

Deshalb benutzen wir den Intes Maksutow zur Zeit nur visuell.
Was uns an der Astronomie gut gefällt ist, daß hier jeder seinen
Himmel findet. Die Herausforderung mit der manuellen Nachführung
hat uns sehr angetrieben. Nicht das wir deshalb die Leute mit
Computersteuerung verachten, aber man weiß jetzt, wie die Leute
wie Galle oder Argelander gearbeitet haben.

Wer sich ein Fernrohr kaufen will, sollte vorher einmal mit ein
parr Leuten geredet haben. Unser erstes Fernrohr war ursprünglich
für meinen Vater gedacht, unser erster eigener Kauf war ein
Misserfolg, wir haben nicht an das Gewicht gedacht. Toll war die
Beratung auf der Remaissternwarte, obwohl sie uns dringend
abgeraten haben, Astronomie zu studieren. Mein Vater meint
allerdings, Physik mit Nebenfach Astronomie wäre eine brauchbare
Kombination, er hat sich damit abgefunden, dass wir Jura zu
trocken finden.
Wir haben nicht bei der Firma Jülich gekauft, aber wenn wir einmal
in Bonn die Ausstellungshalle besichtigen, besuchen wir mal den
Dino.

Marion und Doris Maier

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Vixen GP 114M

Doris Maier 3145 27. November 2000 12:34



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen