Aus meiner Sicht sind die leichten Conquest einfach nicht für astronomisches Beobachten vorgesehen. Dieses Gefühl habe ich immer, wenn ich ein 12 x 45 in die Finger bekomme. Meine Schwester beobachtet damit Vögel, sie muß dazu weite Strecken laufen und ist mit dem Leichtgewicht sehr gut bedient.
Ich war in diesem Sommer bei einem Kollegen und da gab es Gelegenheiten, mit seinem 8 x 50 Conquest zu beobachten. Ich kann sagen, dass dieses Glas am Himmel viel Freude macht. Das Glas greift sich gut und so hält man es sehr ruhig.
Was ich für die Himmelsbeobachtung verlange ist nicht ganz einfach zu definieren. Wir sprechen immer von Weitwinkel und dass wir keinen Tunnelblick mögen, aber eigentlich ist der Winkel von 50° den es beim 8 x 50 Conquest hat der typische Tunnelblick. Warum kommt es mir nicht so vor? So genau kann ich es nicht sagen, ich habe vorher von den Daten die ich gelesen habe das 8 x 50 abgelehnt, mein Glas ist das 7 x 42 und dann finde ich nicht bestätigt, was nach der Papierform sein müßte. Diesen Eindruck kenne ich auch vom 10/15x50 Duovid. Es bringt lediglich 90m bei 10fach, doch von einem Tunnelblick will ich nicht sprechen. Schaust Du aber mal durch ein Vixen Apex pro 10 x 50, dann weißt Du was ein Tunnelblick ist, aber die Werte sind nahezu gleich.
Wir hatten für einige Nächte den perfekten Himmel und siehe da, das Victory 7 x 42 wurde zweiter Sieger. Es ist keine Frage, bei welchem Glas man mehr Aufwand getrieben hat, aber wenn man den Sternhaufen in der Mitte hat, dann ist das Conquest absolut überzeugend. Wenn man zum Rand schaut, dann ist dieser beim 7 x 42 größer, aber soviel gewinnt man nicht, weil die natürliche Bewegung sofort zentriert. Wir haben sehr akribisch die Polsequenz beobachtet und konnten mit dem Conquest lichtschwächere Sterne finden. Nach meiner Schätzung um 0,2-0,3mag. Da habe ich gestaunt.
Roger Hutterer
Beobachtungsort war Menorca