Ich habe ein ziemlich neues 8 x 32 von Soligor. Für Brillen ungeeignet, aber bei mir egal, denn ich trage immer Kontaktlinsen. Obwohl es sich um ein Billigglas handelt, kann man nicht meckern. Die Objektive sind vergütet, beim Leuchten mit der Taschenlanpe sieht man 2 grüne Reflexe. Wenn man die Objektive mitsamt der Fassung abschraubt, kann man einen Blick auf die Umkehrprismen werfen. Die sind leider nicht vergütet, aber da dort das Lichtbündel senkrechter auffällt, ist es nicht ganz so schlimm. Schlimmer ist eigentlich die Art und Weise der Prismenbefestigung. Die Prismen sind mit einem weißlichen Klecks Kleber befestigt, Einstellen ist also nicht vorgesehen.
Das Prismenmateriel ist BK4, das ist ein eindeutiger Qualitätsbeweis, denn miese Gläser haben eigentlich BK7.
Die Okulare zeigen ein Eigengesichtsfeld von errechneten 6,25°. Das ist nicht schlecht. Die Bauart der Okulare ist dreilinsig. Der Augenabstand ist ungefähr 10 mm, was für normale Beobachter völlig ausreicht und nicht zum Versauen der Okulare führt.
Eine Verzeichnung zum Rand ist nicht zu erkennen. Im Test standen ein Canon, ein Meade und ein Tasco zur Verfügung. Ihr werdet es nicht glauben, aber das Soligor war ganz klar vorne, leider auch beim Preis. Das Soligor ist kein WF, aber dafür ist es bis hinaus zum äußeren Rand ziemlich scharf.
Das Glas hat in den USA 110 Dollar gekostet, für Soligor ein Wahnsinnspreis. Man hat mir gesagt, Soligor kauft bei anderen Herstellern die Reste und labelt die dann um. Hat man Glück, war der Hersteller Nikon, hat man Pech, leider nur Tasco.
Ich habe das Soligor immer bei mir. Natur, Tiere und Himmelsobjekte, es ist in jedem Fall zu gebrauchen und zeigt für mich keinen schweren Makel.
Holger Sommer