Bauartbedingt sind die kompakten 8 x 20 eher schmalbrüstig und auf kleinstes Packmaß getrimmt. Die AP von nur 2,5mm ist auf helles Tageslicht optimiert und verschenkt bei Dunkelheit die Leistungsfähigkeit unserer Augen. Da ist ein 8 x 32 schon ein anderes Kaliber, 4 mm Pupillenöffung sollten auch vom nächtlichen Balkon aus erreicht werden können, die Anpassung für Stadtbewohner ist ideal.
Das Sehfeld ist ca. 1° größer, dieser Unterschied ist gewaltig, besonders beim Spaziergang durch die Milchstraße.
Proportional zur Eintrittfläche steigt das Lichtsammelvermögen, d.h. die Grenzgröße verschiebt sich um ca. 1/2 Größenklasse bei Sternen und Nebelm.
Für die meisten Beobachter läßt sich das 8 x 32 auch noch ruhiger halten. Die Spitzengläser liegen bei knapp 600 Gramm, das ist leicht genug, um ohne Kraftanstrengung einfach nur zu beobachten.
Ich sitze bei gutem Wetter abends oft auf meinem Balkon und betrachte den Himmel. Lahme Arme zeigen sich erst nach einer halben Stunde am Stück, aber das ist auch unrealistisch weil man selten länger als 5 Minuten auf einmal Beobachtet und dann eine kurze Pause einlegt.
Bei aufgehelltem Stadthimmel ist ein 8 x 42 nach eigener Erfahrung nicht besser und ein 7 x 42 sogar schlechter.
Wenn man will, kann man mit dem Zeiss 8 x 32 Victory FL auch Verrücktheiten machen und das 3 x 12 Mono einsetzen. Dann lohnt sich sogar der Blick auf die hellen Kugelsternhaufen oder ein erster Blick auf den Saturnring. Ich mache es sogar fast freihändig, die Arme sind aufgestützt, dann ist die Wackelei noch erträglich.
Gunnar