Vermutlich werden die Kennzahlen hochwertiger Konsumoptiken nicht in der Konstruktion, sondern im Marketing festgelegt. Die untersuchen, zu welchem Preis man den optimalen Absatz erreichen kann, noch eine Prise Markenimage dazu und dann wird der Konstrukteur beauftragt, das Optimum zu finden.
Läßt man den Konstrukteur erstmal machen, kommt was tolles unbezahlbares raus was dann keiner bezahlen will.
In der Marketingabteilung sitzen nicht nur gepiercte Schaumschläger herum, zumindest nicht in guten Firmen. Da muß man Fertigungsmöglichkeiten, Markenidentität und den Wettbewerb berücksichtigen.
Klar, daß die Optiken dann noch technische Reserven haben. Aber wer könnte denn verantworten, wenn eine grenzwertige Konstruktion die Fertigung und den Service überfordern und am Ende nur Ärger herauskommt.
Wie nahe man an die Machbarkeitsgrenzen geht, muß immer wieder neu ausprobiert werden das ist ein ständiger Prozess. Große Geheimnisse sollte man nicht dahinter vermuten. Voraussetzung für eine Weiterentwicklung ist der Wettbewerb zwischen ähnlich kompetenten Unternehmen.
Dipl. Ing. A. Schneider