Was Sie beschreiben, ist ein bekanntes Phänomen und zeigt deutlich, wie verwickelt Sehen wirklich ist.
Man muß daher selbst unter den Spitzenprodukten sehr sorgfältig auswählen, wenn mit einem Fernglastyp verschiedene Beobachter zufrieden sein sollen. Bei manchen modernen Produkten habe ich aber den Eindruck, daß die universelle Verwendbarkeit zugunsten anderer Entwicklungstendenzen zurückgefahren wird. Dies gilt besonders bei technisch exponierten Gläsern.
Zum Thema Qualitätsstreuung wird häufig zu viel hineingeheimnist. Die guten Hersteller stellen eine Mindestqualität sicher, die in wenigen Fällen geringfügig übertroffen werden kann. Die akurate Produktion und eine penible Fertigungskontrolle sorgen dafür, daß die abgelieferte Qualität ziemlich homogen ist. Eher sind geringfügige Abweichungen in der Mechanik spürbar. Nicht jeder Mitteltrieb läuft wie der andere. Nicht jede Brücke geht gleich stramm. Hier ist halt vor der Auslieferung der Händler gefragt.
Wolfgang Henseler