Noch ein Nachtrag. In punkto Fokussierung sehe ich im Grunde wenig Probleme bei der Nutzung eines Spektivs für Astrozwecke. Auch wenn ich hier das Zeiss Diascope im Vorteil sehe, denke ich , dass man sich auf Dauer wohl an alle Systeme gewöhnen wird. Ein wirkliches Problem sehe ich an einer ganz anderen Stelle: dem Okularwechsel.
Beim Diascope werden bekanntermaßen die Okulare über einen Bajonettanschluss befestigt. Das korrekte Eindrehen des Okulars quittiert das Gerät mit einem Klickgeräusch. Die Befestigung der Okulare ist sehr stabil und fest, so dass ein versehentliches Abdrehen praktisch ausgeschlossen ist. So wunderbar diese Eigenschaft im rauhen Tageseinsatz ist - beim Astroeinsatz wird sie zu einem wirklichen Nachteil, wenn man mehrere Okulare z.B. über Astroadapter benutzen möchte. Hat man ein Objekt am Sternenhimmel z.B. bei niedriger Vergrößerung gefunden und eingestellt und möchte durch den Wechsel des Original Zeiss-Okulars etwa eine höhere Vergrößerung erzielen, ist beim Abdrehen des Okulars ein solcher Kraftaufwand erforderlich, dass ein Verstellen in der Ausrichtung des Spektivs kaum zu vermeiden ist. So ist es zumindest bei Befestigung des Spektivs auf einem gutem Fotostativ und das selbst dann, wenn man zuvor alle Befestigungsschrauben des Stativs kräftig angezogen hat. Dieses Problem ist mir erst kürzlich aufgefallen, nachdem ich mir ein neues Okular für das Diascope besorgt hatte. Ich weiß nicht, wie leicht der Okularwechsel bei Leica und Swarovski zu bewerkstelligen ist. Möglicherweise ist der Vorgang dort durch das Schloss-/Verriegelungsprinzip leichter. Aufgrund meiner jetzigen Erfahrungen würde ich jedem raten, der ein Spektiv für Astrozwecke mit mehreren Okularen benutzen möchte, bei der Geräteauswahl einmal zu testen, wie leicht ein Okular zu wechseln ist, ohne dass dabei die Stabilität der Okularbefestigung leidet!
Stephen Green