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Re: Videokamera am Meadeteleskop

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Werner Jülich
11. September 2000 08:38

Wir können die Fragen zwar gerne beantworten, danach fangen aber
die Probleme erst an.

1. Wie Sie entweder ausrechnen oder aus einem Handbuch entnehmen
können, erreichen Sie mit je 1000 mm Brennweite ( Ihr Meade 395)
ein Jupiterscheibchen von gut 0,2 mm. Sie benötigen also zum
bedecken Ihres Sony-Chip von 3,5 mm Durchmesser mit der
Jupiterscheibe etwa 15 m Brennweite. Dies kann man theoretisch mit
der Okularprojektion erreichen.

Wir benutzen ein Okular mit 10 mm Brennweite.

Die Formel lautet ungefähr :

Fäqu=Fob x ( d/Foc -1)
mit d = Abstand der Chipfläche zum Okular ( ungefähr )

Zahlen eingesetzt ergibt: 15000mm = 1000mm x (d/10mm -1) und
daraus für d = 140 mm.

Die Lichtstärke ist dann bereits sehr gering. das
Öffnungsverhältnis beträgt etwa 1:150.

Der Durchmesser des Himmelsausschnittes auf dem Chip ist dann
kleiner als eine Bogenminute, also etwa ein 40tel des
Monddurchmessers.

2. Jetzt ist zu prüfen, ob Ihr Meade 395 dies überhaupt leisten
kann. Hier sehen wir folgende Probleme:

Die mangelhafte Stabilität des Okularauszuges führt zu Problemen,
er kann den auftretenden Drehmomenten nicht standhalten und gibt
der Last nach. Es ist zweifelhaft, ob das mittig eingestellte Bild
überhaupt noch den nach unten verschobenen Chip trifft.

Die miserable Nachführgenauigkeit verursacht einen Fehler von mehr
als einer Bogenminute. Das heißt, die Bewegung eines fiktiven
Bildpunktes auf dem Chip ist bedingt durch die schwache
Nachführung so groß, das die Grenzen der Chipfläche verlassen
werden. Es ist also absolut ausgeschlossen, mit Erfolg ein
formatfüllendes Bild auf diesem Chip zu plazieren.
Dies müssen Sie aber tun, weil nach ihrer Vorgabe die
Strahlungsintensität des riesigen Jupiterscheibchens so schwach
ist, daß Sie viele Bilder aufsummieren müssen, bis das gewünschte
Resultat, ein erkennbarer Jupiter, entstanden ist.

Dabei ist es völlig zweifelhaft, ob Sie mit Meade 395 Bordmitteln
überhaupt in der Lage sind, den projektierten Jupiter sauber auf
dem kleinen Chip zu plazieren. Die bei stabilen Okularauszügen
möglichen Hilfsmittel wie Flip mirror oder of axis guider würden
nämlich den Okularauszug zusätzlich belasten und scheiden daher
aus.

Ãœberlegungen in Richtung deep sky scheitern an der kurzen
Belichtungszeit. Auch mit einer brennweitenverkürzenden Shapley-
Linse sind selbst Aufnahmen des Orionnebels problematisch, obwohl
der von Ihnen ausgewählte CCD-Chip im roten Bereich schön
empfindlich ist.


Trotzdem können Sie mit Ihrer Ausstattung schöne Ergebnisse
erzielen. Vergessen Sie erst einmal die Projektion und versuchen
Sie Ihr Glück am Mond.

Der Mond ist bereits bei der Brennweite von 1000 mm deutlich
größer als der Sony-Chip. Sie haben wenig Probleme mit der
Positionierung und können wirklich schöne Ergebnisse erzielen und
Erfahrung sammeln.

Falls Sie dann die nächsten Schritte in die Fotografie gehen
möchten, werden wir Ihnen gerne geeignete Ausstattungsvarianten
vorschlagen.

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Videokamera am Meadeteleskop

Fabian Konrad 2618 08. September 2000 11:56

Re: Videokamera am Meadeteleskop

Werner Jülich 1439 11. September 2000 08:38

Re: Videokamera am Meadeteleskop

Fabian Konrad 1595 14. September 2000 16:58

Re: CCD-Kamera am Axiophot

Werner Jülich 1438 27. September 2000 13:22

Re: Videokamera am Meadeteleskop

Rainer Winkler 1842 18. Dezember 2000 23:19



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