Ich habe Ihren Artikel dreimal gelesen. Obwohl wir von verschiedenen Ansätzen auszugehen scheinen, hat mich natürlich Ihr Argument mit Ernst Abbe beeindruckt.
Wir haben uns, angetrieben von der Werbung angewöhnt, mäßige Qualität schön zu reden, anstatt klar zu sagen, mehr Geld kann ich nicht ausgeben.
Meistens ist es doch so, man interessiert sich für ein eventuell neues Hobby und wählt als Strategie dann den preiswerten Einstieg. Man hätte sich auch vorher erkundigen können, weil wie will der Laie entscheiden, was zielführend ist und somit sein Geld wert. Die Werbung, die auch sehr schwache Produkte im besten Licht erscheinen läßt, "hilft" uns dabei.
Dies gilt umsomehr, je weniger wir von dem Produkt und den gezahlten Preisen verstehen. Da wird ein Bresser-Motic-Noxev-Eschenbach Mikroskop dann zum Zeiss-Konkurrenten, weil der Bresser...-Werber sich darauf verlassen kann, ES STEHT NIE EIN BRESSER... NEBEN EINEM HUND, LEICA, NIKON, OLYMPUS, ZEISS und wer nur die zweidimensionale Welt kennt, wie sollte der von weiteren Dimensionen träumen.
Ich war in der vergangenen Woche in Bonn und habe mir einige Mikroskope angesehen. Ich habe dort ein gebrauchtes Olympus gefunden, ca. 10 Jahre alt und im Preis im Rahmen meiner Vorstellungen. Gekauft habe ich noch nicht, ich habe nur ein Testpräparat Diatomen gekauft und mir ganz genau erklären lassen, worauf ich zu achten habe. Das Präparat kommt jetzt noch unter einige Prüflinge, ich werde berichten, a) ob ich den Unterschied sehe, b) was es geworden ist.
Das mit dem neureich war Unsinn, das nehme ich nach hinzu gewonnener Erkenntnis zurück.
Andreas Vandenbergh