Es erklärt mir nicht die Zahlenwerte, wohl aber sehr gut den immensen Aufwand, der hinter einer solch tollen Aufnahme steckt.
Bitte korrigieren Sie mich.
Sie legen ein Präparat auf den Kreuztisch und montieren die Kamera. Dann lassen Sie einfach ein Bild nach dem anderen durchrauschen. Die geometrischen Daten ändern sich nicht. Was verbessert die Summe der Einzelbilder an Auflösung? Mir ist sofort klar, das sich das Signal-Rauschverhältnis verbessert, aber das trifft doch den Kontrast, nicht die Auflösung oder? Anders wäre es, wenn sich zwischen den Aufnahmen die Geometrie der Anordnung um kleinste Werte verschieben würde, aber vielleicht tut sie das ja. Ich meine, Sie nutzen kleine Schwingungen und Lageänderungen zwischen Sensor und Präparat aus, dies geschieht ganz von allein und so tricksen Sie die Auflösung aus, ja?
Hätten Sie zwischen CCD-Kamera und Präparat eine starre Verbindung, dann dürfte sich Ihr Aufsummieren nicht bemerkbar machen, nicht in der Auflösung, ja?
Ich habe die Mikrofibel von Klaus Henkel gelesen, natürlich noch nicht komplett verstanden, aber wer kann das schon von sich behaupten.
Die Abbildung auf dem Sensor stelle ich mir wie folgt vor. Gegeben sei Ihr Präparat mit einer Struktur unbekannter Größe. Diese Struktur wird 60fach vergrößert auf dem Sensor abgebildet. Über die Feinheit entscheidet die AP Ihres Nikon 60/0,85.
Wir wissen, dass Ihre Kamera eine Pixelgröße von 5µm hat, also paßt rein rechnerisch auf diese 5x5µm ein Teil der Originalstruktur von 5:60=0,08 µm. Das wäre für mich die kameraseitige Auflösung, die dann besser ist als das was Sie aus dem Objektiv herauskitzeln können. Das Objektiv liefert als feinste Struktur dem Sensor einen Klecks von 30-40µm, nämlich Auflösung x Abbildungsmaßstab. Das sind immerhin 6-8 Pixellängen. Man muß annehmen, dass die Pixel 1 und 6(8) nicht komplett belichtet werden, weil die Intensitätsverteilung durch mangelhafte Überdeckung kleiner ist, aber für die anderen sollte nach der Beugungstheorie die Intensität gleich sein. Was geschieht dann. Zieht man einfach die äußersten Pixel ab, macht also aus 1-6 Pixel 2-5? Diese Methode erhöht die Auflösung, aber geschieht das gefahrlos? Geht eine Information verloren, die vielleicht weggerechnet wurde?
Was ich überhaupt nicht begreife, ist, wie Sie von Hand mit einem Kreuztisch so fein manipulieren können. Mein Kreuztisch, es ist ein primitives Motik und ich steige gerade ein, besteht aus einen kleinen geradeverzahnten Stirnrädchen, das eine einfach Zahnstange antreibt. Es reicht, nur daran zu denken, dann verschiebt sich der ganze Tisch, wohlgemerkt Motik. Aber selbst wenn Ihr Kreuztisch am Nikon um einen Faktor 10 besser wäre, eine Umdrehung bedeutet einen Vorschub von 20 oder 30 Millimeter, wie schafft man da mit der freien Hand Bruchteile von Mikrometern? Kommen sie, ich mag ein Anfänger sein, aber Sie haben etwas besseres als einen Kreuztisch? Wenn ich diese Aufgabe zu bewältigen hätte, würde ich niemals einen Kreuztisch vertrauen, sondern den Sensor um ein paar Mikrometer verschieben, wahrscheinlich mit einem Piezoantrieb oder ähnlich feinem Zeugs.
Können Sie einmal ausführlicher Ihre Technik beschreiben? Danke.
Ewald Fuchs