Zunächst einmal bitte ich um Verzeihung, dass ich mich hier dazwischendränge - schließlich war ja nicht ich gefragt, sondern H.-P. Weinrich!
Zuerst eine Antwort auf beide Fragen: Es ist so, wie fast bei allen hoch- und höchstwertigen optischen Geräten: Ein Plus von, sagen wir 50% muss man u.U. mit einem Plus von 500% bezahlen.
Zur Optik: Die Lupe zeichnet absolut randscharf und plan über das gesamte Gesichtsfeld - aber wann betrachtet man z.B. in der Natur völlig ebene Sachen? Meine Erfahrung in der Natur ist, dass man ohnehin meist nur in der Mitte des Gesichtsfeldes beobachtet.Und fotografieren wird wohl kaum jemand durch so ein Gerät!
Die Lupe ist achromatisch, unter normalen Arbeitsbedingungen sind keinerlei Farbsäume zu sehen!
Ein wirklicher Vorteil sind die drei in einem einzigen kleinen Gerät vereinigten Vergrößerungen!
Zur Mechanik: Nichts auszusetzen! In Anbetracht der Tatsache, dass es heutzutage kaum noch "einfachere" Einschlaglupen in Ganzmetallausführung gibt, muss man sogar sagen: Hervorragend!
Wenn man die Frage stellt: "Braucht man so etwas?", dann heißt die Antwort wohl in 99% der Fälle: Nein! Keine Pflanze, kein Käfer wird nur deswegen falsch bestimmt werden, weil man keine Weinschenklupe benützt hat!
Formuliert man die Frage aber anders, hat man sehr viel Freude, solide, präzise Dinge zu besitzen, schätzt man einfach deren handwerklichen Wert, dann, ja dann ist diese Lupe etwas sehr Schönes! Ich jedenfalls mag sie nicht mehr missen!
Gunther Chmela