Hallo Herr Bauer,
Sie müssen sich keinesfalls bei mir entschuldigen, es ist unser Hobby und sollte daher keinen verpflichtenden Charakter bekommen.
Zu Ihren Fragen:
1. Das Rohbild ist ein tatsächliches Rohbild - also nicht darkkalibriert. Die Kodak Chips bringen einfach mehr Hintergrundrauschen als z.B.die Sony aber leider bauen eben nur wenige solche großformatigen monochromen CCD-Chips. Allerdings scheint die SBIG-Elektronik auch nicht mehr auf der Höhe der Zeit zu sein, vergleicht man die gleichen verbauten Chipsätze z.B. mit den Resultaten der QSI-Kameras.
2. Das Selfguiding klappt hervorragend und ist für mich DER Durchbruch gewesen. Keine Flexingprobleme mehr durch Leitrohr, kein Gefummel wie beim OAG. Der Einzige "Nachteil" kann sich bei der Verwendung von Narrowbandfiltern einstellen, wenn kein geeigneter Leitstern in der Nähe ist - was sehr selten vorkommt. Dieses ist natürlich auch von der verwendeten Brennweite und dem Öffnungsverhältnis abhängig. Wobei ich selbst mit dem VMC260L bei 3000mm und F11,5 nie Probleme damit hatte. Wichtig ist es, die Aufnahme vorher in z.B. "The Sky" gründlich zu planen (Einblendbares Kamerafenster mit Guidechip) um festzulegen, wie die Kameraausrichtung erfolgen muss um einen geeigneten Guidestern in der gewünschten Position zu haben.Idealerweise sollte dieser mind. 10m Helligkeit besitzen. Bei einer gut laufenden Montierung , bei welcher Integrationszeiten um die 3,0s machbar sind, reicht dieses dann selbst für HA-Filter etc. aus. Bequeme Menschen wie ich nutzen dazu inzwischen einen Kamerarotator :-)
Fazit: Die Selfguiding Funktion ist in 90% der Fälle hervorragend zu gebrauchen. Ich wollte dieses nicht mehr missen ! Die SBIG STL11000 ist sicher nicht ganz billig aber ich habe bisher keinen Cent davon bereut. Es war eine der Anschaffungen, welche auch nach Jahren einfach nur Spass machen...
CS
Immo Gerber
