Hallo Herr Hemmersbach,
gerne. Bei der Kamera handelt es sich um die neue Canon EOS 400D.
Die Belichtungszeiten waren bei beiden Bildern 30 Sekunden im Primärfokus des Vixen VC200L (1800mm Brennweite), dessen Testbericht ich hier auch hinterlegt habe. Die Aufnahmen wurden ohne Nachführkorrektur geschossen. Also im Serienzustand des VC200 ohne Leitrohr. Die Kamera war für diese Aufnahmen auf 800 ASA eingestellt. Die Aufnahmen sind "raw", d.h. ohne Abzug von Bias oder Dunkelstrom wiedergegeben. Man kann so das geringe Rauschen der Kamera besser nachvollziehen. Ich habe die Bilder für das Einstellen hier lediglich mit Photoshop auf 25% verkleinert, was die Pixel leider etwas gröber erscheinen läßt.
Der Photohändler hat keine weiteren Fragen gestellt, als ich beim Test im Laden nur Dunkelaufnahmen mit aufgesetztem Objektivdeckel machte, während er eilig weitere Zubehörteile holte. Ich glaube er hat gar nicht verstanden, was ich da tat. Ich zog mit der Kamera ab, ohne eine einzige Tageslichtaufnahme zu machen. Tageslichtaufnahmen kann sie perfekt. :-)
Die Kamera scheint im Gegensatz zu früheren Entwürfen von Canon den Ausleseverstärker bei langen Belichtungszeiten abzuschalten. Ich kann es technisch nicht bestätigen, da mir Details über die Konstruktion nicht vorliegen. Man scheint aus den Erfahrungen mit der Astroversion der EOS 20D gelernt zu haben. Wie gesagt, bislang nur eine Vermutung, die Gerüchte zu bestätigen scheint. Soviel sei jedoch gesagt: Eine heiße Ecke findet man nicht auf Einzelaufnahmen. Erst wenn man, wie ich, die ganze Nacht eine Serienaufnahme nach der anderen schießt, wird das ständige Auslesen eine "warme" Ecke in der Nähe des Ausleseverstärkers produzieren. Jedoch sind die Effekte geringer als bei den früheren Typen. Das Ausleserauschen ist auch ohne nachzumessen gering und mit der höchsten Empfindlichkeit von 1600 kann man mit diesem Modell gerne auch fotografieren. Ich habe diese Empfindlichkeit problemlos nutzen können, um eine Suchkarte vom Bubblenebel mit 10 min zu schießen.
Die EOS 400D ist von Fotografen vielleicht wegen ihrer kompakten Dimensionen und des leichten Gewichts des Kunststoffgehäuses nicht geschätzt, aber für die Astrofotografie hat das geringe Gewicht dieses Modells für mich eindeutig Vorteile.
Gruß
Thilo Bauer
Der Testbericht ist hier: [
www.juelich-bonn.com]
6-mal bearbeitet. Zuletzt am 07.08.07 21:30.
