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Turbulenzen im Tubus durch ungleiche Erwärmung

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16. August 2005 09:46
Zunächst zur Temperatur von 3°C und kurzen Ärmeln: Da ist Ihnen wohl ein Tippfehler unterlaufen, denn bei 3°C laufe ich nicht mir kurzen Ärmeln herum. War es wirklich so kalt, oder hätte es z.B. 23°C heißen sollen, und die 2 hat beim Antippen nicht reagiert?

Die Temperatur ist dem Televid oder auch anderen Spektiven oder Teleskopen innerhalb gewisser Grenzen ziemlich egal. Aber innerhalb des Geräts unterschiedliche Temperaturen (d.h. Temperaturgefälle) sind Gift.

1. Es können sich asymmetrisch zur opt. Achse Metall- oder andere tragende Teile unterschiedlich stark ausdehnen, so daß es zu Verkippungen z.B. der Okularachse zur Objektivachse kommt.

2. Die Luft (oder beim Televid der Stickstoff) im Inneren kann durch ungleiche Erwärmung in Turbulenz geraten. Warmes Gas in der Nähe der Handauflegestelle ist leichter als kaltes Gas an anderen Stellen im Tubus, steigt auf, und unten strömt kaltes Gas nach. Es entstehen dann Bewegungen, wie man sie in Wasser sehen kann, wenn ein Kochtopf auf dem Herd bei offenem Deckel erhitzt wird und das kochende Wasser „in Wallung gerät”. Da die wärmere Luft nicht nur leichter ist, sondern auch einen geringeren Brechungsindex hat, wirkt sich das optisch wie Schlieren im Strahlengang aus, die dann bei stärkerer Vergrößerung zu Unschärfe und evt. zu „tanzenden“ Bildern der Sterne führen. Man kann solche Bildverschlechterung am einfachsten beobachten, wenn man am offenen Fenster vom warmen Raum aus bei niedriger Außentemperatur den Nachthimmel betrachtet. Da ist der Effekt der Luftströmung (warme Zimmerluft strömt im oberen Teil des Fensters nach außen, während im unteren Teil kalte Außenluft nach innen strömt) so stark, daß man die Unschärfe und das „Wabern“ des Bildes sogar schon mit einem relativ gering vergrößernden Fernglas sehen kann. Im Winter, wenn es außen unter 0° und innen vielleicht 22°C ist, können diese Luftschlieren so deutlich sein, daß man ihre Auswirkung sogar schon mit bloßem Auge sieht.

Der Überzieher, also die vom Hersteller angebotene Schutzhülle ist daher nicht nur nützlich, um das Äußere vor Kratzern und den Unbilden des Wetters zu schützen sowie das Spektiv „leiser“ zu machen (wenn man gegen einen harten Gegenstand stößt, z.B. beim Hantieren mit der Armbanduhr dagegen stößt), um Vögel oder Wild nicht zu verschrecken, sondern die Schutzhülle ist auch eine gewisse Wärmeisolation, die eine Bildverschlechterung bei Handberührung zumindest reduziert, wenn schon nicht verhindert.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Leica Televid 77 APO reagiert auf Berührung

Peter Fromm 1927 16. August 2005 01:44

Turbulenzen im Tubus durch ungleiche Erwärmung

Walter E. Schön 888 16. August 2005 09:46

Re: Turbulenzen im Tubus durch ungleiche Erwärmung

Peter Fromm 1402 16. August 2005 10:51



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