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Ferngläser mit kleiner Vergrößerung

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16. August 2005 22:50
Hallo,

schon öfters tauchte hier die Frage nach Gläsern mit kleiner Vergrößerung auf. Ich hatte jetzt Gelegenheit, vier Gläser zu testen und möchte meine Erfahrungen gerne mitteilen.
Es handelt sich um das russische FOTON 5x25, das Bushnell Custom 7x26, das Fujinon 7x28 und ein Minox 6,5x32 IF. Da sich der direkte Vergleich ob der doch unterschiedlichen Vergrößerung und Objektivdurchmesser ausschließt, vier Kurzberichte:

FOTON 5x25
Klein und handlich, keine Frage, aber der bei ebay häufig zu findende Hinweis, Zeiss Nachbau verbietet sich, oder gilt vielleicht für den Stand nach Kriegsende. Optisch und mechanisch kann das Glas nicht mithalten, auch wenn es ein großes Sehfeld bietet. Die Mittenschärfe ist akzeptabel, aber die Randschärfe lässt zu sehr wünschen übrig und das Abbild hat eine starke gelbliche Färbung. Die Innenfokussierung wird durch eine Verschiebung einer Okularlinsen ermöglicht. Die Größe der Austrittspupille variiert dadurch. Die Techniker hier im Forum können den Zusammenhang sicherlich genau erklären. Die Pupillenschnittweite ist sehr kurz bemessen, so dass man sogar ohne Brille ein wenig hantieren muß, um das ganze Sehfeld zu überblicken. Letztlich mehr ein Spielzeug als ein ernst zu nehmendes Fernglas.

BUSHNELL CUSTUM 7x26
Zum ersten Mal bin ich bei www.betterviewdesired.com auf dieses Glas aufmerksam geworden, wo es als best buy in der Favoritenliste auftaucht. Auf der letzten Photokina gab es das Glas dann auch in Europa zu sehen. Als Porro II Konstruktion besetzt das Glas eine Lücke, da die erste Liga ja mit Dachkantkonstruktionen und zudem erst ab 8x20 ins Rennen geht. Und diese Lücke besetzt das Custom zumindest lichtstark mit guter Mittenschärfe und kaum wahrnehmbaren Farbsäumen. Allerdings lässt das Sehfeld mit 48,4 Grad etwas zu wünschen übrig. Bei längeren Beobachtungen stellt sich doch ein Tunnelblick ein. Für Brillenträger ist das Glas jedoch gut geeignet. Ich kam, ob der langen Pupillenschnittweite, mit Brille sogar besser zurecht als ohne. Von Handling her ist das Custom schon ein wenig gewöhnungsbedürftig, weil etwas unförmig und dadurch nicht sehr griffig. Es hat aber den Vorteil als Taschenglas leicht mit auf die Reise zu gehen, zumal es mit 342 Gramm leicht, aber auch nicht zu leicht ist. Der UVP bewegt sich mit 419.- Euro jedoch in der unteren Kategorie der Taschengläser von Zeiss und Leica. Da könnte allenfalls die höhere Lichtstärke und die gute Brillenträgertauglichkeit ins Gewicht fallen.

FUJINON 7x28M
Handliches und sehr robustes Dachkantglas mit Einzelokularseinstellung. (Ursprünglich für die US-Armee gebaut) Doch auch hier steht nur ein bescheidenes Sehfeld von knapp 49 Grad zur Verfügung und die Einzelokulareinstellung verlangt zudem ein häufiges Nachjustieren, um bei einem Entfernungswechsel, ein scharfes Bild zu haben. Die Streu und Gegenlichtempfindlichkeit lässt zu dem zu wünschen übrig. Farbsäume sind kaum wahrnehmbar. Für Brillenträger ist das Glas jedoch gut geeignet, aber anders als beim oben besprochenen Bushnell Custom, würde ich gegenüber dem Fujinon den Taschengläsern von Zeiss, Leica oder Nikon prompt den Vorzug geben, zumal diese noch deutlich leichter sind und ein angenehmeres Einblickverhalten haben.


MINOX 6,5x32 IF
Ziemlich neu auf dem Markt und für mich ehrlich gesagt eine Entdeckung. Zwar ist das Glas größer als andere 32er und überhaupt das größte und schwerste Glas (560 Gramm) in meinem Vergleich. Auch die Einzelokularfokussierung mag nicht jedermanns Sache sein. Die optische Leistung ist meines Erachtens über das ganze Sehfeld hinweg tadellos. Das Sehfeld fällt mit 52 Grad zwar auch noch klein aus, aber von einem Tunnelblick würde ich bei der 6,5-fachen Vergrößerung schon nicht mehr sprechen. Dafür ist die Schärfentiefe dank der niedrigen Vergrößerung hervorragend. Hier scheint mir der Individual Fokus auch seine Vorteile auszuspielen, sofern die Akkomodationsfähigkeit der Augen mitspielt. Die große Austrittspupille hilft zusätzlich. Nur für wirklich kurze Distanzen gilt es nachzustellen. Gegen- und Streulicht werden sehr gut absorbiert, Farbsäume fallen nicht auf, so dass ich schon sagen möchte, hier hat Minox einen guten Griff gemacht. (Wer das Glas in Japan herstellt weiß ich nicht. Die Konstruktion der Okulare und der Augenmuscheln erinnert mich an das Canon 8x32WP) Wer ein gutes 7x42sei eigen nennt, wird das Minox links liegen lassen, aber für 419.- Euro, die das Glas laut UVP kosten soll, bekäme man meines Erachtens ein ordentliches optisches Gerät.

Ich habe im letzten Urlaub dieses Glas öfter vor den Augen gehabt als mein Leica Ultravid 10x32, (Selbst zur Vogelbeobachtung) was mich selbst ein wenig stutzig gemacht hat. So dass ich hier abschließend die Frage aufwerfen möchte, ob Gläser mit geringer Vergrößerung nicht doch die besseren Allroundgläser sind. (Über die größer Detailfahigkeit eines 10-fachen will ich dabei nicht reden, die versteht sich von selbst.)

Gruß
Volker Finthammer
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Ferngläser mit kleiner Vergrößerung

volfint 1922 16. August 2005 22:50

Re: Ferngläser mit kleiner Vergrößerung

Achim 971 17. August 2005 06:02

Re: Ferngläser mit kleiner Vergrößerung

Walter E. Schön 971 17. August 2005 12:01

Re: Ferngläser mit kleiner Vergrößerung

volfint 936 20. August 2005 11:51



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