Es ist einige Zeit her, daß ich hier mitteilte, daß Schneider-Kreuznach, Hersteller der bekannten B+W-Filter, auf meine Empfehlung hin zugesagt hat, die bisher nur in Größen bis M77x0,75 erhältlichen MRC-vergüteten hochtransparenten Schutzglasfilter auch in den für die lichtstarken Spektive erforderlichen Größe M82x0,75 und M86x1,0 herzustellen. Ursprünglich waren die hierfür verwendeten Rohgläser von Schott nicht in den größeren Durchmessern zu bekommen, aber weil ich nicht lockerließ, hat man sich schließlich doch bereiterklärt, eine ausreichend große Charge für größere Filter zu produzieren.
Jetzt kann ich endlich mitteilen, daß die Filter lieferbar sind. Wer daran interessiert ist, kann also bei Bestellung bei seinem Foto- oder Fernglashändler (sicher auch bei Herrn Jülich) mit einer schnellen Lieferung rechnen. Über Preise kann ich nichts sagen, das liegt außerhalb meiner Kompetenz und meines Einflusses.
MRC steht für „Multi Resistant Coating“, womit Schneider eine eigens für mechanisch hochbeanspruchte Objektive und optische Fenster *) entwickelte Vergütung bezeichnet, die extrem kratzfest, chemikalienbeständig sowie wasser- und schmutzabweisend (hygrophob) ist. Damit hat diese Vergütung genau die Eigenschaften, die bei einem Schutzfilter am wichtigsten sind. Die gewählte Glassorte ist farbneutral und hochtransparent und die MRC-Vergütung natürlich eine Mehrschicht-Breitbandvergütung, so daß bei Vorschaltung eines solchen Filters vor das Spektiv die Transmissionsverluste unter 1% bleiben. Ich habe eine gemessene (nicht berechnete) Transmissionskurve vorliegen, die zwischen 460 nm und 662 nm zwischen 99% und 99,25% verläuft und beiderseits so wenig abfällt, daß sie zwischen 400 nm und 720 nm über 97,5% bleibt. Ich schätze, daß der Lichtverlust bei V-Lambda-Bewertung (Tagessehen) unter 0,95% und bei V'-Lambda-Bewertung (Nachtsehen) sogar unter 0,85% bleibt (die Transmissionskurve hat nämlich eines der beiden Maxima von 99,25% gerade bei 500 nm). Ich kann deshalb allen Spektivbesitzern, insbesondere denen, die am Meer oder bei Sturm (Flugsand!) beobachten, diese neuen Schutzfilter sehr ans Herz legen.
Walter E. Schön
*PS.: Optische Fenster sind z.B. Glasscheiben im Flugzeugrumpf, durch die Luftbildkameras hindurch fotografieren und die bei den extrem hohen Fluggeschwindigkeiten durch Staubpartikel in der Luft wie von einem Sandstrahlgebläse beansprucht werden, aber die optische Qualität der Aufnahmen dennoch nicht beeinträchtigen dürfen.