Man denkt immer, Jäger und Amateurastronomen benötigen die gleichen Ferngläser. Das ist aber nicht so, weil der Jäger im Wald, auch in Stadtnähe immer eine dunklere Situation erlebt als der Himmelsbeobachter. Gesehen werden dunkle Schatten vor grauschwarzem Hintergrund (Bäume/Feld).
Ein Jäger, Förster, Wildbeobachter ist fast immer mit einer AP zwischen 5,6 und 7 mm unterwegs. Weil er dabei keine großen Wege zurücklegt, darf das Glas ruhig groß und schwer sein.
Anders bei der Himmelsbeobachtung. Der Himmelshintergrund ist aufgehellt und nur im optimalen Fall ausreichend schwarz um ein Fernglas mit sehr großer AP zu empfehlen. In der Nähe von bebautem Gelände kann daher eine AP zwischen 4 und 5, mit Glück auch 6 mm von Vorteil sein, ein lichtstärkeres Glas sogar wegen der Hintergrundaufhellung von Nachteil. Außerdem muß man bei freihändiger Beobachtung auf die Kondition achten. Mag der Jäger aufstützen, der Himmelsbeobachter kann dies nicht oder nicht gut.
Der geübte Beobachter wird dies berücksichtigen und freihändig ein kleines, leichtes Glas dem schweren Glas vorziehen.
Tagsüber wird man die AP > 3,5 mm kaum nutzen und nur Tragen macht auch keinen Spaß.
Machen wir eine Punktetabelle mit Schulnoten:
Größe.....AP......Wandern.....nächtl. Tierbeob........Astronomie (Stadt/Land)
8 x 32.....4mm.........2..............4.........................3/4.....
8 x 42.....5,25mm....3..............3.........................4/3.....
7 x 42.....6mm.........3..............2.........................5/2.....
8 x 56.....7mm.........6..............1.........................6/2..... (Gewicht)
10x 56.....5,6mm.....6..............1.........................4/2..... (Gewicht)
Dies nur als Beispiel, da muß Jeder selber wichten.
Bernd Sommerfeld
8 x 56.....7