Herr Rolf,
bei längeren Trekkingtouren kommt es auf jedes Gramm Gewicht, Wasserdichtigkeit und höchste Robustheit an. Weitläufige Landschaften wie in Lappland (im Umfeld des Kungsleden Tundra und Hochgebirge) oder an der Küste erfordern möglichst hohe Vergrößerungen. Alle Tiere sehen Sie schon von weitem. Sie brauchen eine möglichst hohe Vergrößerung, um die zwangsläufig weiten Distanzen halbwegs zu überbrücken. Meine Empfehlung: nehmen Sie das 10x25 Leica Ultravid BR (erfüllt alle genannten Voraussetzungen und hat m.E. die beste Optik), evtl auch das Zeiss Victory (aber neueste Version mit dielektrischer Prismenverspiegelung). Vorraussetzung ist natürlich, dass Sie zur hellen Jahreszeit dort sind.
Bei den Taschenferngläsern lassen sich die 10x Versionen trotz relativ hoher Vergrößerung oft ruhiger halten als die entsprechenden Ausgaben im 8x20er Format, weil die Hände an den größeren Tuben besseren Halt finden. Sie müssen es aber vorher ausprobieren. Wenn es nicht anders geht, nehmen Sie halt das 8x20. Eine größere Optik für Lappland würde ich nur dann mitnehmen, wenn das Ziel Tierfotografie oder Filmaufnahmen sein sollen, bei denen man von einem festen Camp aus im Gelände operiert.
Selbst von Sie sich später noch ein größeres Fernglas kaufen - ein Taschenfernglas behält immer seine Berechtigung und wird deshalb nie überflüssig. Noch ein Tipp: Sie sollten in Lappland das Fernglas nicht in den Rucksack verbannen. Wilde Tiere können einem dort auf Schritt und Tritt begegnen. Da sollte das Fernglas immer in Bereitschaft sein. Sie werden sehen - es lohnt sich!
S. Green