Das Leitz Trinovid 10x40 BA muß aus der Zeit zwischen etwa 1980 und 1988 stammen. In meinem alten Leitz-Katalog von 1978 ist zwar das belederte 10x40 B, aber noch nicht das gummiarmierte BA aufgeführt, in dem von 1980 schon (den von 1979 habe ich leider nicht). Im Katalog von 1987 steht es noch drin, in dem vom 1989 nicht mehr (der von 1988 fehlt mir auch wieder), denn da gab es schon das 10x42 BA in der neueren Form, wie sie das aktuelle 10x42 BN hat.
Ihr 10x40 BA hat noch die früher von Leitz verwendeten Uppendahl-Umkehrprismen und ist noch nicht phasenkorrigiert, was bedeutet, daß die Schärfe in einem durch die Bildmitte verlaufenden Streifen parallel zur Dachkante ein wenig schlechter als bei den modernen Gläsern ist. Ob Sie das merken, hängt davon ab, ob Sie von aktuellen Spitzenmodellen verwöhnt sind. Auch die Vergütung ist noch nicht auf dem heutigen Stand, das Bild also ein sichtbare Spur dunkler.
Leitz gab im Katalog folgende Daten an:
Sehfeld 110 m auf 1000 m
tatsächlicher Sehwinkel 6,3°
Innenfokussierung
Dioptrienausgleich ±3 dpt
auswechselbare Gummistülpmuscheln
Körper mit genarbten PVC (Modell B) oder grünem Gummi (BA) überzogen
Metallteile schwarz oder grün eloxiert oder lackiert
143 mm hoch, 122 mm breit, Gewicht 600 g
Es fehlt leider eine Angabe zur Naheinstellung (damals noch nicht üblich).
Ich besaß zu jener Zeit das kleinere, aber ähnlich gebaute Leitz 8x32 B. Diese Modelle waren solide gebaut und können auch heute noch ganz gut mit der derzeitigen mittleren Preisklasse bis 500 Euro mithalten, natürlich nicht mehr mit den Spitzenmodellen, die mehr als das Doppelte kosten. Wenn Sie es für vielleicht 300 Euro verscherbeln und dann für dieses Geld ein neues Fernglas kaufen, dürften Sie sich wahrscheinlich optisch verschlechtern. Wenn Ihre Ansprüche an ein Fernglas nicht zu hoch sind, sollten Sie es besser behalten und möglichst oft benutzen. Man kann auch an einem 20 Jahre alten guten Fernglas viel Freude haben. Übrigens ist es mit einem Gewicht von nur 600 g für ein 10x40-Glas auch nach heutigen Maßstäben ein Leichtgewicht - auch ohne Magnesiumgehäuse und Titanachse.
Walter E. Schön