Wir haben Rückmeldungen von Kunden, die mit dem Zeiss Diascope bei extrem niedrigen Temperaturen gearbeitet haben. Da wird der Grobtrieb sehr zäh, der Feintrieb arbeitet aber noch einwandfrei.
Die Temperaturen waren nach Aussage um einiges unter -30°C.
Es gibt gleichlautende Aussagen zum Zeiss Victory 10 x 56 von einem Winteraufenthalt in Nordfinnland, hier lagen Temperaturen unter -25°C vor.
Ich wäre überrascht, wenn es bei den vergleichbaren Modellen von Leica und Swarovski viel anders aussehen würde, aber Erfahrungen bei extremen Temperaturen liegen uns nicht vor.
Unsicher wäre ich bei den Kompaktgläsern, da würde ich persönlich zur Vorsicht raten.
Aussagen, ob und ab wann andere Fabrikate mechanisch überfordert sind, sollte man bei den Händlern abfragen, die diese verkaufen.
Ich war vor dem Studium Feinmechaniker, das Meiste habe ich vergessen, aber ein Satz sollte beherzigt werden: NACH FEST KOMMT AB.
Frei übersetzt, man sollte ein Gespür haben, wann die aufgewendeten Kräfte unverhältnismäßig werden. Robust heißt schließlich nicht, daß man mit dem Fernglasgehäuse einen Nagel in die Wand schlagen sollte. Irgendwann greift die Gewährleistung bzw. anschliessende Garantie nämlich nicht mehr.
Werner Jülich