Da die G6 bislang zu den am besten geeigneten Kompakt-Digitalkameras für das Fotografieren durchs Spektiv war, möchte ich auch noch auf die ebenfalls heute erfolgte Vorstellung des Nachfolgemodells G10 hinweisen.
Die Auflösung wurde von 12 Megapixel auf 14,7 Megapixel erhöht, der Brennweitenbereich zum Weitwinkel von 35 mm auf 28 mm erweitert, aber zum Tele von 210 mm auf jetzt nur noch 140 mm verkürzt. Offenbar ist bei den Käufern derzeit eine kurze WW-Brennweite mehr gefragt als eine lange Telebrennweite. Das 3"-Display hat jetzt eine Auflösung von 461.000 Pixel, dem aktuellen Standard bei den Topmodellen unter den Kompaktkameras. Natürlich wurde auch die Software verbessert (insbes. Rauschunterdrückung, so daß höhere Empfindlichkeiten nutzbar werden). Bei nur unwesentlich höherem Gewicht ist die G10 um je ca. 3 mm breiter und dicker sowie ca. 6 mm höher als die G9. Die G10 sieht mit überarbeitetem Gehäusedesign und einigen Rädchen mehr irgendwie professioneller aus als der Vorgänger.
Wer sich für eine hochwertige Kompaktkamera interessiert, sollte auch den optischen Sucher und den Aufsteckschuh für einen leistungsfähigen Blitz beachten; beides findet man leider extrem selten in dieser Kameraklasse.
Weitere Infos und Bilder gibt es hier:
www.dpreview.com/news/0809/08091702canon_g10.asp
Walter E. Schön
1. Bei dieser Gelegenheit: Die Panasonic Lumix LX-3 (deren Leica-Version D-Lux 4 übrigens auch schon vorgestellt wurde) machte bei den ersten Probeaufnahmen einen exzellenten Eindruck. Die Möglichkeit, jetzt ein leistungsfähiges Blitzgerät mit Schwenkreflektor für indirektes Blitzen (viel schönere Ausleuchtung!) einzusetzen, war längst fällig. Die Bildqualität ist auf den ersten Blick überzeugend; für einen gründlichen Test habe ich momentan noch keine Zeit. Der 17-mm-WW-Konverter verzeichnet sehr stark tonnenförmig, doch könnte es möglich sein, die Verzeichnung mit Photoshop auf ein unsichtbares Maß zu reduzieren. Auch das konnte ich mangels Zeit noch nicht ausprobieren. Der Aufstecksucher hat bestenfalls Alibifunktion, da er nur für die WW-Einstellung 24 mm (KB-äquivalent) ausgelegt ist und nicht zoomt. Das Display ist deutlich besser als beim Vorgänger.
2. Bei dieser Gelegenheit: Mit dem Televorsatz zur Lumix FZ28 sind bei einer Äquivalentbrennweite von über 800 mm dank guter Bildstabilisierung tatsächlich verwackelfreie Aufnahmen erstaunlich guter Schärfe möglich. Da auch schon ohne den 1,7fach-Konverter mit einer maximalen Äquivalentbrennweite von fast 500 mm eine größere Darstellung als beim Fotografieren durch ein 8fach oder 10fach vergrößerndes Fernglas möglich und die Bildqualität entschieden besser ist, ist für mich das Fotografieren durchs Fernglas kein Thema mehr. Mit dem 1,7fach-Konverter kommt man sogar schon an Motivausschnitte ähnlich wie beim Fotografieren durch eine Spektiv mit 20fach-Okular heran, und auch da schneidet die Kamera mit Superzoom (nicht nur, aber auch wegen der gut funktionierenden Bildstabilisierung) in der Bildqualität eindeutig besser ab. Fotografieren durchs Spektiv (mit einer Digital-Kompaktkamera) kann also nur noch dann interessant sein, wenn man noch stärkere Vergrößerungen benötigt, die man mit höher vergrößernden Okularen erreicht. Ob solche Aufnahmen wegen der hohen Verwackergefahr dann aber schärfer werden als entsprechende Ausschnittvergrößerungen aus 10-MP-Aufnahmen mit Superzoomkamera plus 1,7fach-Konverter, bezweifle ist. Alle meine bisherigen Tests zeigen, daß meine schon vor mehr als einem Jahr geäußerte Vermutung zutrifft, daß die Superzoomkameras vom Schlage der FZ18, FZ28 oder ähnlichen Modellen u.a. von Canon, Fuji, Nikon und Olympus die bessere Alternative sind, sogar wenn man von der viel einfacheren Handhabung absieht.
Irgendwann nach der Photokina werde ich das Thema nochmals aufgreifen und dann mit Ergebnissen aus praktischen Tests belegen, was besser ist.