Sie haben sich meiner Fragen intensiv angenommen und wahrscheinlich vor einen Fehlkauf bewahrt. Dafür möchte ich mich bei Ihnen und bei Herrn Jülich sehr herzlich bedanken.
Menschen mit einseitiger Sehschwäche kann ich ermuntern, vor der Entscheidung für ein Monofernglas die beidäugige Option zu prüfen.
Ich habe mich bei Herrn Jülich sehr schnell davon überzeugen lassen, dass mein leistungsschwächeres Auge immer noch einen wesentlichen Beitrag leisten kann. Im Auflösungstest schneidet das leistungsschwächere Auge um zwei Reihen schlechter ab, das war für mich keine Überraschung, wohl aber, dass es mit dem Fernglas möglich ist, die Blickrichtung zu koordinieren, ja es kommt sogar manchmal zum Stereoeffekt, ein Laternenmast scheint rund und nicht flach.
Ich hatte die Auswahl zwischen 7x und 8x, die Entscheidung war einfach, es muß 7fach sein.
Dann gab es nur das Zeiss, Leica liefert noch nicht, Swarovski war in der Ausführung 7x42 nicht am Lager, es wird laut Herrn Jülich zu wenig nachgefragt, es ist zu schwer.
Das sich dann die Auswahl auf exakt 1 Modell reduziert, wenn man einmal von einem 7x50 und einem Vixen 7x42 absieht, hat mich nicht gestört, die eigentlichen Alternativen waren ja vorrätig. Ich hatte ein Zeiss Mono 8x20 und 6x18, ebenso die Modelle von Vixen, die nicht einmal schlecht sind, besonders das 8x20 Mono.
Mir gelang es aber, mit dem beidäugigen Zeiss 7x42 mehr und angenehmer zu beobachten.
Ich muß mit Brille beobachten, der Dioptrienausgleich würde zwar ausreichen, aber da ich einen ausgeprägten Zylinderfehler habe, bleibt nur die Brille. Dies führt dann dazu, dass ich mit dem schwächeren Auge etwas an Sehfeld einbüsse, es sind ca. 10-15% im Durchmesser.
Das Beobachten selber geht mühelos. Ich kann sehr leicht die Schärfe finden, dann dauert es einen Augenblick bis sich der Stereoeffekt eingestellt hat, dann habe ich ein sehr weites und klares Sehfeld. Eine Beeinträchtigung der Schärfe oder der Kontrastwahrnehmung durch mein schwächeres Auge bemerke ich nicht. Schließt man mit dem Objektivdeckel abwechselnd jeweils ein Auge, dann sieht man natürlich schon den Unterschied. Entscheidend ist aber, dass man durch das in der Sehkraft geschwächte Auge beim beidäugigen Beobachten unterstützt wird.
Ich bin nicht kompetent, um ein Urteil über dieses Fernglas abzugeben, wie man es mit gesunden Augen machen würde, doch für meine Situation war es die richtige Entscheidung, es macht viel Freude und es wird fast täglich genutzt. Auch wenn es abgegriffen klingt, so hat sich mein Horizont erweitert.
Nikolaus Trommer
