Es freut mich, daß mein schon gleich zu Beginn der später noch recht umfangreich gewordenen Diskussion gegebener Rat, es trotz der einseitigen Sehschwäche mit einem binokularen Fernglas zu versuchen, bei Ihnen zum Erfolg geführt hat. Daran sind mehrere Faktoren beteiligt:
Das binokulare Glas halten Sie stabiler (mit zwei Händen), so daß das Bild ruhiger wird.
Nur das binokulare Glas liefert Ihnen in einem gewissen (näheren) Entfernungsbereich über den reinen Größenunterschied zwischen näheren und ferneren Objekten, die Bewegungsparallaxe und Verdeckungseffekte hinaus noch eine stereoskopische Information über die räumliche Tiefe, selbst wenn das schwächere Auge dazu nur bei gröberen Strukturen (größeren Gegenständen, sehr kontrastreichen Kanten) dazu beitragen kann.
Nur beim binokularen Glas können Sie wirklich entspannt schauen und müssen nicht das andere Auge zukneifen, was weniger Anstrenung und Ermüdung bedeutet.
Das binokulare Glas liefert Ihrem Gehirn genauso wie beim Schauen ohne Fernglas die „natürlichen“ Informationen beider Augen so, wie Sie es gewohnt sind, so daß das Gehirn sich nicht anstrengen muß, sich nur auf die Signale des einen Auges zu konzentrieren, sondern es beide Bilder in derselben Weise wie sonst in Ihrem Leben gemeinsam zu einer Wahrnehmung verarbeiten kann.
Ich wünsche Ihnen viel Freude und einen Gewinn an Lebensqualität, der bei Ihnen wahrscheinlich größer sein dürfte als bei allen, die zwei gute Augen haben. Denn Sie werden ohne Fernglas etwas häufiger an Grenzen der Erkennbarkeit stoßen, die Sie nunmehr dank Ihrem neuen Fernglas überwinden können.
Walter E. Schön