Ich habe mich vor der Entscheidung, welches Glas ist kaufe soll, sehr genau informiert. Besonders der verstorbene Walter Wehr hat immer wieder darauf hingewiesen, dass die Minoxgläser bei Gegenlicht nur sehr eingeschärnkt zu gebrauchen sind.
Gegenlicht findet man aber nicht nur bei dem immer genannten Beispiel der Wasservögel, genauso irritierend ist es, wenn man gegen einen dunklen Waldrand beobachtet. denn immer dann, wenn über den fast schwarzen Bäumen noch Himmel sichtbar wird, hat man eine vergleichbar schwierige Beobachtungssituation.
Ich konnte dies bei Testbeobachtungen mit verschiedenen Gläsern immer wieder feststellen. Diesen Beobachtungsbedingungen ist das Minox, das ich benutzen durfte nicht gewachsen. Ein gleichzeitig eingesetztes 8 x 42 Ultravid zeigt aus dem Wald austretenden Wildschweine in einer Deutlichkeit, dass man sich erst nicht vorstellen kann, dass dem Minox die Tiere verborgen bleiben. Selbst wenn man weiß wo man suchen muß, sind die Tiere nicht einmal zu erahnen.
Sie werden vielleicht einwenden, dieser Extremfall ist in Ihren Beobachtungsszenarien nicht vorgesehen, aber auch dann wird es Situationen geben, in denen die visuellen Reserven des Topglases den entscheidenden Vorteil bringen.
Ich kann daher schon verstehen, wie sich der Markt zu entwickeln scheint, nämlich in ein breites Angebot für einfache Anwendungen und ein ebenfalls breites Angebot für anspruchsvolle Beobachtungen. Dazwischen klafft eine breite Lücke, die dort angebotenen Ferngläser sind garantiert ihr Geld wert, aber nicht wirklich gut.
So wurde es dann das Leica 8 x 42 Ultravid in der armierten Version.
Monika Heutgens