Ich bin anderer Meinung.
Zumindest das Glas, daß man auch mobil einsetzt, Wandern, Urlaub usw. sollte möglichst auf Vielseitigkeit und Qualität hin optimiert sein. Ich habe selber erlebt, wie in Guatemala bei Luftfeuchtigkeit 100% und Temperaturen > 35°Celsius ein gutbeleumdetes Glas aus der zweiten Reihe unbrauchbar wurde. Es lag nur am glitschigem Überzugmaterial, einer Kleinigkeit, irgendwo ein paar Mark gespart. Niemand wäre unter unseren Klimabedingungen auf die Idee gekommen, dort einen Schwachpunkt zu suchen, vielleicht außer dem verstorbenen Wolfgang Henseler, der wohl auch solche Tests durchgeführt haben wird.
Also klare Ansage, mindestens ein absolutes Spitzenglas und ganz genau nachdenken, wo der beste Kompromiß liegt. Für mich mittlerweile das 8 x 32 FL.
Ferngläser, selbst die Produkte aus Österreich sind doch im Vergleich zu anderen langlebigen Konsumgütern ausgesprochen preiswert, was soll da eigentlich das Theater, da immer was zweitklassiges zu wählen. Jede halbwegs komplette Fotoausrüstung ist um ein Mehrfaches teurer, jede ernsthafte Schallplattensammlung, von der Anlage einmal ganz zu schweigen.
Warum tun wir bei Ferngläsern eigentlich so, als wären die Dinger unerschwinglich teuer? Wer das Geld nicht hat, der kommt nicht in Versuchung, aber dem der es sich leisten kann, das Vergnügen an Qualität auszureden ist doch eigentlich schade. Durchsehen, selber bewerten und wenn man den Unterschied sieht oder fühlt, dann kauft man das Ding und fertig. Danach hat man viele Jahre Spaß und die Kosten für die Beobachtungsstunde rutscht schnell unter die Kosten einer Kinostunde.
Gunnar