Viele Spiegelreflexkameras und einige wenige Sucherkameras bieten diese Möglichkeit, eine Korrekturlinse hinter der letzten Okularlinse aufzunehmen. Meistens wird das zur Korrektur einer Kurz- oder Weitsichtigkeit genutzt (die Kamerahersteller bieten dafür oft Korrekturlinsen in passender Schraub- oder Steckfassung in 1-dpt- oder 0,5-dpt-Stufen an). Bei Astigmatismus ist es schwierigen, weil die Korrekturlinse nicht nur die erfoderliche „Stärke“, sondern auch die richtige Orientierung haben muß (im Brillenrezept ist sie durch einen Winkel angegeben). Also müßte eigentlich die Korrekturlinse vom Augenoptiker korrekt angepaßt und so befestigt werden, daß sie sich nicht verdrehen kann, was normale Schraubgewinde problematisch bis unmöglich macht und besser verdrehsichere Steck- oder Schiebefassungen erfordert.
Prinzipiell wäre es aber eine gute Sache, wenn nicht nur Kamera- sondern auch Fernglashersteller eine Aufnahmevorichtung am Okular einbauten und dazu passende Fassungen für vom Augenoptiker zu liefernde und einzubauende Korrekturlinsen anböten.
Allerdings wird damit das Fernglas für andere Benutzer (z.B. Familienmitglieder) evtl. unbrauchbar. So gesehen, ist es dann wahrscheinlich oft doch besser, daß der/die Fehlsichtige in der Familie mit Brille durchs Fernglas schaut - sofern nicht jedes Familienmitglied ein eigenes Fernglas hat. Probleme mit Störlichteinfall bei Beobachtung mit Brille hatte ich (-5 dpt) nur selten. Da ließe sich aber auch durch geeignetere Formen der Augenmuscheln noch einiges verbessern.
Ich muß schließen, um mein Flugzeug nicht zu verpassen.
Walter E. Schön