Die Situation ist bekannt, dichtes Schneetreiben reduziert die Beobachtungsentfernung auf, ja auf was denn genau?
Ich wollte einmal ausprobieren, ob und wie sich die Schärfentiefe bemerkbar macht und habe deshalb vom Fenster aus den Amseln zugeschaut, die den Blätterhaufen nach Freßbarem durcharbeiten.
Ohne Fernglas entsteht der Eindruck als würde man in eine Art weissen Vorhang blicken, der jede Detailbeobachtung unmöglich macht. Wer länger beobachtet wird aber erkennen, das man selbstverständlich auch bei Schneetreiben beobachten kann, es ist nur anstrengender.
Nimmt man das Glas zu Hilfe, so fällt es nicht schwer, auf die Amsel unter dem Busch zu fokussieren und die meisten Schneeflocken nur noch als "Rauschen" wahrzunehmen, abgesehen von denen, die in unmittelbare Nähe zur Fokusebene fallen. Es ist daher auch naheliegend, die Ferngläser mit unterschiedlicher Schärfentiefe zu vergleichen und dann erkennt man, dass ein 10x42 bei miesen Bedingungen viel bessere und kontrastreichere Beobachtungen ermöglicht als das sonst immer hochgelobte 7x42.
In der Theorie ist das ja klar, aber dass es in der Praxis so gut zu erkennen ist, hätte ich nicht gedacht.
Wenn es so weiterschneit, habe ich morgen frei.
Seid vorsichtig, wenn Ihr jetzt noch raus wollt.
Bernd Sommerfeld
