Wenn Ihnen zwei Jahre intensiver Benutzung zur Bewertung ausreichen. Mein 10 x 50 Ultravid ist mechanisch und optisch wie am ersten Tag. Dazu möchte ich einmal etwas weiter ausholen.
Ich kenne inzwischen dieses Thema, weil ich von Anfang an hier im Forum mitgelesen habe und auch schon damals nach einem Ultravid gefragt habe. Ich habe deshalb immer wieder jede Gelegenheit benutzt, den Antrieb bei anderen Ultravid zu prüfen.
Ich habe sicher mehr als 10 Ultravid in Händen gehalten, genug für eine erste Aussage.
Lediglich 1 Exemplar war etwas hakelig, dies hat den Besitzer überhaupt nicht davon abgehalten, mit diesem Glas ausgezeichnete Beobachtungsbeiträge zu leisten.
Die anderen waren für mein Gefühl mehr oder weniger gleichgut, soweit man das aus dem Gedächnis heraus sagen kann.
Aber jetzt kommt es, der Mensch, dessen Ultravid ich für eher perfekt angesehen habe, fragte mich ängstlich nach, ob es hier etwas zu bemängeln gäbe, er fühle sich mit dieser Gurke nicht mehr so recht glücklich und überlege, es dem Händer gegen ein besseres Exemplar in Zahlung zu geben.
Der Antrieb, darauf läuft es meiner Meinung nach heraus, ist überraschender Weise in der Fertigung kapriziös. Wer ein schwächeres Modell erwischt, sollte dies dem Händler um die Ohren hauen, denn mehr als 2-3 mal Durchfokussieren ist nicht erforderlich. Von Herrn Jülich weiß ich, daß die Reklamationsquote sehr gering ist und das auch bei den prominenten Wettbewerbern Fertigungstoleranzen möglich sind, wenn auch vielleicht mit etwas geringeren Schwankungen.
Was mich viel mehr beeindruckt ist die knapp ausgelegte Überhubreserve. Leica bietet eine Änderung zwar an, aber das dauert und kostet den vielleicht interessanten halben Meter im Nahbereich. Bei meinem Ultravid beträgt die Überhubreserve maximal 2,5 Dioptrien, für mich kein Problem aber meine Frau kommt ohne Brille auf eine Maximalentfernung um 200 Meter. Hier wäre vielleicht im Zuge der Modellpflege ein konstruktiver Eingriff sinnvoll.
Ich bin abgeschweift. Keine Angst vor dem Ultravid, die langjährige Garantie schützt vor Funktionsverlust, nur die Wartezeit auf den Service könnte noch verkürzt werden.
Andreas Eickmeyer