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ZEISS DiaScope 85 T*FL – Bericht zur praktischen Anwendung

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21. Juli 2011 22:07
Nachdem ich nun ein gutes halbes Jahr in Besitz des DiaScope 85 bin, möchte ich über meine bisherigen Erfahrungen berichten.
Dabei möchte ich weniger auf die hier üblicherweise diskutierten optischen Kriterien und Pa-rameter eingehen, dazu fehlt mir Erfahrung, Messtechnik, Vergleichsmöglichkeit und der Antrieb dazu. Insgesamt finde ich aus meiner subjektiven Sicht die optische Leistung ganz ausgezeichnet. Ob noch deutlich mehr geht, weiß ich nicht. Ich glaube es aber fast nicht. Meiner Frau und mir geht es jedenfalls so: Wenn wir durch unsere Ferngläser (Victory 10x42 FL sie, Ultravid 10x42 HD ich) ein Objekt betrachten und anschließend durch das Spektiv mit dem Vario-Okular 20-75x blicken, erleben wir beide diesen „Wow-Effekt“. Die Schärfe, die Helligkeit (bei niedrigen Vergrößerungen 20-40-fach), die Detailerkennbarkeit sind wirklich ein Erlebnis.

Zum Thema Rand(un)schärfe noch eine Erfahrung, die mir erwähnenswert erscheint: Wenn ich mittig durch die AP blicke und dann das Auge zu den äußeren Bereichen des Sehfeldes wandern lasse, ist Rundunschärfe ab etwa ¾ des Radius erkennbar. In der Praxis spielt das für mich keine Rolle, da ich durch die Sehfeldmitte beobachte. Wenn ich hingegen meinen Einblick verschiebe und beispielsweise durch den oberen Bereich der AP schaue, um den unteren Rand des Sehfeldes zu betrachten, dann ist dieses bis zum äußersten Rand gestochen scharf.

Ich verwende die ZEISS-Bereitschaftstasche. Es ist ein ungemein beruhigendes Gefühl der Sicherheit, wenn der kostbare Spektivkörper samt Okular darin wohlbehütet eingepackt sind. Richtig gut ist der mitgelieferte Air-Cell-Trageriemen, der wirklich angenehmen und ermü-dungsfreien Transport über die Schulter ermöglicht. Durch die um 360° drehbaren Haken zur Aufnahme der Riemen am Objektivtubus und am Okularnsatz gehört ein Verdrehen des Trageriemens der Vergangenheit an. Die Bereitschaftstasche wird auf der Unterseite des Objektivtubus mit drei Druckknöpfen geschlossen. Der Sitz ist so stramm, dass man einige Kraft aufbringen muss, um die Druckknöpfe zu schließen. Zu Beginn hatte ich Sorge, ob der erforderliche Druck für den Rohrkörper nicht zu groß ist. Wenn alle drei Druckknöpfe geschlossen sind, ist es nicht möglich, die Gegenlichtblende auszuziehen. So fest sitzt die Tasche um das Objektiv. Ich behelfe mir damit, dass ich den vordersten Knopf meist geöffnet lasse und zum Ausziehen der Gegenlichtblende noch zusätzlich den mittleren Druckknopf öffne. Dann kann ich mit den Fingern dazwischen greifen und die Gegenlichtblende herausziehen. Insgesamt nicht so anwenderfreundlich, aber Beides – strammer Sitz der Bereitschaftstasche um das Objektiv und genügend Spiel um die Gegenlichtblende auszuziehen – geht wahrscheinlich nicht.
Einen unkontrolliert umher baumelnden Okularschutzdeckel gibt es bei der Verwendung der Bereitschaftstasche auch nicht mehr. Ich hänge ihn einfach mit der Kordel des Schutzdeckels in die linke Niete an der Bereitschaftstasche ein, die primär dafür gedacht ist, den elastischen Zug der Okular-Schutzkappe (= separates Teil der Bereitschaftstasche) aufzunehmen.

Sehr schade ist, dass beim Aufbau des Quick-Camera-Adapters (QCA) zum Digiskopieren die Bereitschaftstasche nicht verwendet werden kann (zumindest nicht bei der Schrägeinblick-Variante). Beim Hochschwenken des Kameraträgers (Schwenkarm) stößt dieser im Bereich des Übergangs zum Okular (im „Knick“ des Spektivkörpers) an die Schutzhülle an, und zwar kurz bevor die optische Achse der Kamera mit der des Spektivs fluchtet. Es geht hier nicht um viel, es fehlen nur wenige Grad bzw. wenige mm, aber es geht eben gerade nicht. Vielleicht können technisch Versierte diesen Mangel selbst beheben. Über einen entsprechenden Hinweis würde ich mich freuen. Das bedeutet nämlich für mich, dass beim Digiskopieren das Spektiv ohne die schützende Bereitschaftstasche verwendet werden muss. Natürlich fehlt dann auch eine Tragemöglichkeit, wenn man nicht erst in der Natur vor Ort das Spektiv aus der Schutzhülle pellen möchte.
Zum Digiskopieren verwende ich meine ältere Panasonic Lumix DMC-FX01 (technische Daten: 6 Megapixel, 3,6-fach optischer Zoom, optische Bildstabilisierung, 28 mm Weitwinkelob-jektiv, 2/10s Selbstauslöser; Kaufdatum etwa 2005). Das korrekte Positionieren der Kamera vor dem Okular funktioniert mit dem QCA mit der Höhen- und Seitenverstellung schnell und leicht. Insgesamt sorgt der QCA für eine stabile und sichere Verbindung der Kamera zum Spektiv. Auch das seitliche Weg- und wieder Zurückschwenken der Kamera (mit 45°-Rastung) arbeitet mit guter Wiederkehrgenauigkeit, wenn auch nicht so, wie bei einer Ziel-fernrohrmontage.
Bisher habe ich auf Entfernungen von 60 bis 80 m fotografiert. Die gewählte okularseitige Vergrößerung lag dabei meist um 25-fach. Ich habe den Eindruck, dass die höhere Bildhelligkeit durch die größere AP dazu beiträgt, die Ergebnisse zu verbessern. Die Vergrößerung des Objekts erfolgt durch das Zoomen am Kameraobjektiv. Das funktioniert besser als andersrum und liefert bessere Bildqualitäten. Die Kamera erscheint mir geeignet, weil das Objektiv nach dem Einschalten im Weitwinkelbereich die größte Ausfahrlänge hat. Beim anschließenden Zoomen wird dieser Punkt nicht mehr überschritten. So ist es möglich, die Kamera 1 bis 2 mm vor der Okularlinse zu positionieren und gefahrlos zu zoomen. Bei schräg einfallendem Seitenlicht ist es hilfreich, die Drehaugenmuschel vollständig heraus zu drehen, um die erwünschte Abschattung zu er-zielen.
Ich fotografiere mit dem Selbstauslöser (2s) und muss mich immer wieder selbst daran erinnern, diese Voreinstellung und auch das Fokussieren durch den Auslöseknopf nicht zu vergessen. Ich meine mich zu entsinnen, dass es hier in diesem Forum schon Berichte gab, denen zufolge bestimmte Autofokus-Technologien (Generationen) besser sind als andere.
Im Forum Astrooptik stelle ich einige Fotos ein. Ich würde mich über Ihre Meinungen hierzu freuen.

Freundliche Grüße
Stefan Hetger
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

ZEISS DiaScope 85 T*FL – Bericht zur praktischen Anwendung

Stefan Hetger 2705 21. Juli 2011 22:07

Re: ZEISS DiaScope 85 T*FL – Bericht zur praktischen Anwendung

Yuniperuss 1213 22. Juli 2011 14:14

Bilder Spektiv mit Bereitschaftstasche

Stefan Hetger 1108 23. Juli 2011 15:44

Re: Bilder Spektiv mit Bereitschaftstasche

Yuniperuss 1056 24. Juli 2011 17:19

Guter Bericht aus der Praxis, saubere Aufnahmen

Rick 899 02. August 2011 23:00



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