Sie schreiben „Dazu habe ich dann noch eine Frage zum dialytischen Konstruktionsprinzip.“ Ihre Frage würde ich gern beantworten, falls ich dazu in der Lage bin. Aber ich sehe in Ihrem Beitrag keine Frage. Vielleicht wollten Sie etwas mehr über das dialytische Prinzip wissen?
Das „dialytische“ Fernrohrprinzip nach Joseph Johann von Littrow (und fast gleichzeitig A. Rogers) hat zwar nicht das Okular in die Korrektion einbezogen, sondern zunächst einen Restfehler des Objektivs durch ein nachgestelltes Korrektionsglied ähnlich der Barlow-Gruppe zur gleichzeitigen Brennweitenverlängerung weiter reduziert oder im Idealfall behoben. Technisch ausgereizt hatte dieses Konstruktionsprinzip in Zusammenarbeit mit Littrow der als Erfinder des weltweit verbreitetsten Okulartyps, nämlich Georg Simon Plößl (die Schreibweise Plössl mit „ss“ hat sich erst später beim internationalen Gebrauchs dieses Namens wegen des Fehlens des Buchstaben „ß“ in den anderen Sprachen eingebürgert).
Bei Ferngläsern ist der Name „Dialyt“ 1903 erstmals aufgetaucht, und zwar bei einem 6x26-Fernglas von Hensoldt. Das dialytische Fernglas ist also bereits knapp über 100 Jahre alt.
Walter E. Schön
