Im aktuellen Heft ist ein Fernglastest enthalten (für 10x25, 8x30/32 und 10x42).
Grob kann ich das „test“-Ergebnis nachvollziehen - die „teueren“ Marken sind die Besten - aber Zitat „Zum Glück gibt es viel billigere Gläser mit kaum schlechterer optischer Qualität.“ Dann wird das Eschenbach trophy AS/D 8x32 B für 360 Euro genannt ("optischen Eigenschaften" Note 2,1).
Leider sind in dem Test aus meiner Sicht einige Ungereimtheiten. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die „test“er nur gemessen haben statt auch durchzugucken (oder von Fachleuten durchgucken zu lassen).
Das Gesamtergebnis der „optischen Eigenschaften“ wurden aus folgenden Kriterien gebildet:
- „Detailerkennbarkeit“, bei deren Bewertung die „optische Übertragungsfunktion nach DIN ISO 9336-3“ gemessen wurde.
- Die Kriterien „binokulare Justierung“ und „Lichtdurchlässigkeit“ wurden ebenfalls nach DIN ISO gemessen sowie
- „Falschlicht, Streulicht und Sehfeld für Brillenträger“ nach „A.Weyrauch, DOZ, Nr. 11/81“.
Hier einige Ergebnisse der „optischen Eigenschaften“:
- Das Swarovski 10x25 hat in der Detailerkennbarkeit nur ein „zufriedenstellen“ (optischen Eigenschaften Note 2,3), das Ultravid 10x25 dagegen „sehr gut“ (optischen Eigenschaften Note 1,5) – Ist das Swaro wirklich so viel schlechter?
- Das Nikon HG 8x32 ist wesentlich schlechter als das Zeiss Conquest (Note 1,8 zu 1,1). Das Ultravid hat Note 1,0, das Canon 10x30 IS die Note 1,6. Das Canon ist also besser als das Nikon HG und das Conquest nur eine Zehntel Note schlechter als das Ultravid - da stimmt doch was nicht!
- Das Swarovski SLCneu 10x42 ist deutlich besser als das Zeiss FL 10x42 (Note 1,1 zu 1,5). Ist das wirklich so? Das FL hat in der „Detailerkennbarkeit“ sowie bei „Falschlicht und Streulicht“ nur ein „gut“
- Das Minox BL 10x42 BR ist im Punkt „Falschlicht und Streulicht“ sehr gut. Ich kenne aus meiner Erfahrung nur Minox-Gläser mit deutlichen Streulichtproblemen. Ist das 10x42 hier eine positive Ausnahme?
- Das Docter 10x42 B/CF schneidet in den optischen Eigenschaften nur zufriedenstellend ab (Note 2,8) - da hätte ich eine bessere Note erwartet (Ich kenne das Docter leider nicht, es wird aber bei A.de sehr gelobt).
Leider offenbart auch der Begleittext, dass die Autoren nicht genau „durchblicken“. Zitat „Wie gut sich ein Glas in der Dämmerung schlägt, hängt von mehrere Faktoren ab ... und der Größe der Austrittspupille. Sie sollte bei jungen Menschen sieben Millimeter betragen, bei 40-jährigen vier.“
Ich sehe hier wieder mal meine Meinung zu „test“ bestätigt. Wenn es um einfache Gebrauchsgüter wie z. B. Waschmaschinen oder Zahnpasta geht, dann kann man nach „test“ kaufen und auch sparen. Bei dem jetzigen Fernglastest sind die Ergebnisse für mich aber nicht nachvollziehbar.
Der test von Kompaktgläsern 2/2004 war da noch besser, dort war z. B. das Nikon HG 8x20 sehr gut (1,3) bewertet worden. Das laut „test“ kaum schlechtere Olympus 8x21 RC I (1,8) ist aus meiner Sicht aber wesentlich schlechter und hätte nur die Note 3,0 verdient (ich kenne das Glas, mein Bruder hat ein Exemplar).
PS: Den Test gibts als Download [
www.stiftung-warentest.de] oder im aktuellen Heft.
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.08.06 20:02.