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Es gibt mehrere mögliche Problemursachen

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02. September 2006 15:48
Am Spektiv liegt es nicht; insofern ist der Verkäufer, bei dem Sie das Spektiv gekauft haben, aus dem Schneider.

Es scheint so zu sein, daß Stativadapter und Kamera nicht recht zusammenpassen oder die Lage der Eintrittspupille dieser Kamera zu tief ist. Ob das der Fall ist, könnte ich nur sagen, wenn ich diesen Stativadapter und diese Kamera hätte, um mir das näher anzusehen.

Ein kreisförmiges Bild kann sich aus mehreren Gründen ergeben. Welcher Grund in Ihrem Falle vorliegt, kann ich aus der Ferne nicht entscheiden. Aber vielleicht sind Sie selber dazu in der Lage, wenn Sie diese verschiedenen Gründe kennen:

1. Wenn das Kameraobjektiv nicht dicht genug am Spektiv-Okular positioniert werden kann, tritt eine kreisförmige Sehfeldeinengung auf. Das können Sie auch mit ihren Augen feststellen, wenn Sie erst (ohne Kamera) mit dem Auge dicht am Okular durchs Spektiv schauen und sich dann langsam mit dem Auge immer weiter vom Okular entfernen. Schon nach 1 bis 2 cm Abstand haben Sie nur noch einen sehr viel engeren Sehwinkel. Dasselbe Problem haben Sie mit der Kamera, wenn Sie diese bei herausgedrehter Augenmuschel (weil Sie kein Brillenträger sind) montiert haben. Das Kameraobjektiv ist dann zu weit weg vom Okular und sieht deshalb nur einen kleinen Ausschnitt aus dem vollen Sehfeld. Haben Sie die Augenmuschel ganz eingedreht?

2. Ein zu großer Abstand der Kamera hinter dem Okular kann sich auch bei ganz eingedrehter Augenmuschel ergeben, weil bei den meisten Kameraobjektiven die Einstrittspupille anders als beim Auge (dort ca. 3 mm hinter der Hornhautoberfläche) tief im Inneren des Objektivs liegt, manchmal mehrere Zentimeter tief. Das ist dann genauso, als wären Sie mit Ihrem Auge mehrere Zentimeter von Okular entfernt. In einem solchen Falle einer sehr tiefliegenden Eintrittspupille des Objektivs hilft auch der beste Kameraadepter nichts.

3. Es kommt bei diesem Problem auch auf die Austrittspupillenlage des Spektiv-Okulars an. Je größer der AP-Längsabstand (oft inkorrekt als Augenabstand bezeichnet) ist, um so größer die Chance, mit dem Kameraobjektiv nahe genug heranzukommen. Bei einem Zoomokular kann sich mit der Veriation der Vergrößerung auch dieser AP-Längsabstand verändern, was eine weitere Komplikation des Problems darstellt. Meistens haben Okulare fester Vergrößerung einen größeren AP-Längsabstand als Variookulare und sind daher fürs „Digiscoping“ besser geeignet.

4. Auch wenn die Eintrittspupille des Kamerobjektivs weit genug vorn und die Lage der Austrittspupille des Spektiv-Okulars weit genug hinten ist, kann es evtl. die Bauweise des Kameraadapters, wenn er nicht auf die benutzte Kamera abgestimmt ist, verhindern, daß die Kamera die richtige Position hinter dem Okular findet. Deshalb und auch wegen der zuvor genannten möglichen Probleme ist beim Kauf des Adapters schon im Laden Ihres Händlers die Prüfung auf Vignettierungsfreiheit dringend angeraten. Läßt denn Ihr Adapter eine Kameraposition ganz dicht am Okular zu, oder bleibt zwischen Hinterkante der ganz eingefahrenen Augenmuschel und der Vorderkante des Kameraobjektivs noch ein größerer Zwischenraum? Bei manchen Kameras hat der vordere Tubus des Objektivs einen so kleinen Durchmesser, daß man ihn sogar in die Augenmuschel einstecken kann. Das kann bei deratigen Problemen hilfreich sein.

5. Wenn das Kameraobjektiv eine Weitwinkelbrennweite hat oder ihr Zoom auf eine Weitwinkelbrennweite eingestellt ist, deren diagonaler Bildwinkel größer als der scheinbare Sehwinkel des verwendeten Okulars ist, fotografiert die Kamera nicht nur das kreisrunde Bild im Okular, sondern auch den schwarzen Rand darum herum. Da die heutigen Kompakt-Digitalkameras jedoch noch keine Weitwinkelobjektive mit wirklich sehr großem Bildwinkel haben (nur wenige erreichen eine auf Kleinbild umgerechnete Minimalbrennweite von 28 mm oder gar 24 mm), dürfte diese Ursache noch relativ selten sein. Ob sie in Ihrem Falle vorliegt, können Sie wie folgt prüfen.

Ihr Variookular hat bei kleinster Vergrößerung den kleinsten scheinbaren Sehwinkel, und dieser wächst mit zunehmender Vergrößerung auf ein Maximum bei der stärksten Vergrößerung. Wenn Sie also zunächst die Vergrößerung am Okular auf 15fach stellen und nun unter Beobachtung des Kamerabildes auf dem LCD-Monitor beobachten, ob beim Zoomen am Spektiv-Okular (nicht am Kamera-Zoom!) auf 45fach der Durchmesser des kreisförmigen Bildes langsam größer wird, dann liegt doch (auch) dieses Problem vor, wahrscheinlich zusätzlich zu den anderen von mir hier aufgezählten Problemn. Sie sollten dann das Kamerazoom auf eine längere Brennweite (Tele) einstellen – nicht unbedingt die längste, sondern wieder unter Beobachtung des LCD-Monitors auf diejenige, bei der die Bildecken soeben nicht mehr abgedunkelt werden. Bleibt hingegen beim Zoomen mit dem Spektiv-Okular der Durchmesser des kreisförmigen Bildes konstant, dann liegt es an einem anderen Problem. Auch wegen dieser Verkleinerung des scheinbaren Sehwinkels bei geringer Vergrößerung sind die Okulare fester Brennweite bzw. Vergrößerung besser fürs Fotografieren durchs Spektiv geeignet als Varioobjektive.

Sie hätten also ungeachtet der Problemursache schon beim Kauf des Adapters die Kamera mitbringen und ausprobieren sollen, ob Sie überhaupt mit dieser Kamera ein formatfüllendes oder nur ein in den Ecken abgedunkeltes Foto bekommen. Da sich beim Zoomen die Lage der Eintrittspupille meistens verändert, kann man evtl. durch eine gewisse Variation der Brennweiteneinstellung eine leichte Vergrößerung des Bildkreisdurchmessers erzielen. Wegen dieser EP-Verlagerung ist nicht immer die Einstellung der längsten Brennweite eine Garantie für ein voll ausgeleuchtetes Bild (wie es eigentlich aufgrund des mit wachsender Brenwneite abnehmenden Kamera-Bildwinkels anzunehmen wäre).

Allen, die an den Kauf eines Kameraadapters fürs Fotografieren mit der Digiknipse durchs Spektiv denken, sei es an dieser Stelle dringend empfohlen, nicht das billigste Angebot im Internet zu nutzen, sondern mit der Kamera und dem Spektiv zu einem Händler zu gehen, bei dem ein vorheriges Überprüfen auf Vignettierungsfreiheit möglich ist.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Schwierigkeiten mit dem Spektiv Diascope 65 FL und der Canon A620

Norman Tillmann 1427 02. September 2006 14:21

Re: Schwierigkeiten mit dem Spektiv Diascope 65 FL und der Canon A620

Achim 748 02. September 2006 15:44

Es gibt mehrere mögliche Problemursachen

Walter E. Schön 863 02. September 2006 15:48

Re: Es gibt mehrere mögliche Problemursachen

Norman Tillmann 891 02. September 2006 16:46

Re: Schwierigkeiten mit dem Spektiv Diascope 65 FL und der Canon A620

Robert Fritzen 795 02. September 2006 16:03



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