Ich habe meins für 2400 € erworben, praktisch wie neu, den Vorbesitzer würde ich Sammler nennen, weniger Beobachter. Es gibt bei uns eine Kiesgrube mit einem Steilhang, den ich aus 200 Metern beobachten kann. Dies geschieht vornehmlich vom Balkon aus auf einem Stühlchen. Gegen lahme Arme nehme ich mir ein Gizzo Einbeinstativ. Das Restzittern versorgt der Stabilisator. Mir ist im Vergleich zu meinem Canon 15 x 50 etwas aufgefallen. Wenn ich im Stehen beobachte, angelehnt an die Wand, dann ich es mir für einige Sekunden möglich, das Zielobjekt fast ruhig zu beobachten. Es gibt eine ganz langsame Drift, die mich nicht mehr stört. Anders beim Canon. So richtig ruhig ist das Bild bei mir nie. Im Vergleich zum Zeiss sind die Restbewegungen viel hektischer, so als wäre es bei seinen Ausgleichsbewegungen immer ein wenig über das Ziel hinausgeschossen.
Die Kiesgruppe ist ein Anziehungspunkt für viele Vogelarten. Wie Sie schon schreiben, ist der Schritt vom 10 x 42 zum 20 x 60 ein Erlebnis. Sie müssen aber sehr kräftig sein, wenn Sie für eine längere Zeit dieses Glas halten können. Ich habe es noch nie ausgetestet, aber mehr als 1-2 Minuten sind für mich sicher nicht möglich.
Mit den Augenmuscheln habe ich kein Problem, ich kann die Brille abnehmen. Das Streulichproblem habe ich mit einem Pappewickel um beide Tuben gleichzeitig gebessert. Nehmen Sie einen Bogen schwarzen Karton und lassen Sie diesen ca. 8 cm über die Tuben überstehen. Gegen Taubeschlag hilft Imprägnieren mit Haarspray.
Ich habe das Canon 15 x 50 wieder abgegeben und mir dafür das Canon 12 x 36 geholt. Mit diesem Glas bin ich bis auf zwei Punkte zufrieden. Der fehlende Nahbereich war mir bekannt, weniger bekannt war, wie das Canon auf nachlassende Batterienladung reagiert. Mein Canon bekommt dann einen regelrechten Tobsuchtsanfall, was genau das Gegenteil von dem ist, was man vernünftigerweise erwarten sollte. Man muß es deshalb nicht einschicken, eine aufgeladene Batterie reicht aus.
