Ich habe mir das Nikon 50 ED (made in China) mit zwei Okularen (16-fach und 27-fach, made in Japan) extra für eine ornithologisch ausgerichtete Tropenreise gekauft. Dabei wurde es auf das Carbon-Stativ montiert, was ich auch für mein großes Spektiv benutze. Damit kann der Winzling problemlos auch am langen Arm z.B. auf ausgetretenen Pfaden durch Waldgebiete getragen werden (da war dann auch die 16-fache Vergrößerung genau richtig, um z.B. einen schönen Trogon zu bewundern). In offener Landschaft kam dann das 27-fache Okular zum Einsatz. Das Spektiv hat trotz der auch von mir anfangs sorgenvoll betrachteten Kunststoff-Ummantelung auch fürchterliche Schlaglochfahrten problemlos überstanden.
Optisch bietet das 50ED mit den o.g. Okularen ein gestochen scharfes, wirklich erstklassiges Bild. Es bestätigte damit durchaus die vielen Lobeshymnen der angelsächsischen "birdwatcher". Die Okulare für das 50ED haben eine Metallgehäuse und sind dieselben, wie Nikon sie auch für sein Spitzenspektiv, das 82ED, verwendet, das sich optisch mit dem 85er Diascope oder dem Leica-APO 77 durchaus messen kann.
Für ein solches Okular zahlen Sie aber auch fast den gleichen Preis wie für das 50 ED selbst. Daraus folgt aber, dass Sie auch mit einem 75-fachen Okular (das ist Nikons stärkste Vergrößerung beim 82 ED) mit dem 50 ED maximal 40-fache Vergrößerung erreichen können - und mehr ist, wie Herr Schön schon ausgeführt hat, bei diesem kleinen Objektivdurchmesser auch nicht sinnvoll.
Für Fernreisen in ein nicht ganz sicheres Land oder bei gutem Licht, wenn die Entfernungen nicht ganz groß sind, halte ich das Nikon 50 ED aber für eine erstklassige Wahl. Wenn Sie z.B. Vögel an dunklen Tagen an der Küste beobachten wollen, tragen Sie besser Ihr Diascope. Vielleicht können Sie ja auch ein leichteres Stativ verwenden?
MP