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Abkühlphase ist immer problematisch (siehe Astroteleskope!)

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16. Dezember 2006 11:36
Jeder Amateurastronom kennt das Problem: Manches Teleskop benötigt nach dem Wechsel von drinnen nach draußen mit großem Temperatursprung durchaus eine Stunde und mehr, um wieder ein einwandfreies Bild zu liefern. Im Falle der Spektive kann das nicht viel anders sein. Die Probleme wachsen in der Regel mit dem Öffnungsdurchmesser, und der ist beim Zeiss Diascope 85 unter den von alula getesteten Spektiven der größte. Hinzu kommt, daß man Unschärfen während der Abkühlphase bei dem Gerät am deutlichsten wahrnimmt, das sonst die beste Schärfe zeigt (weil da der Unterschied am größten ist), und das war hier im Test ja auch wieder das Diascope 85. Es können weiterhin folgende Effekte eine Rolle spielen: Tubusmaterial inkl. eventueller Gummiarmierung (die den Wärmedurchgang verlangsamt) und Eigenschaften der Frontlinse (Wärmeausdehnungskoeffizient, Wärmeleitfähigkeit und spezifische Wärme des Glases, Dicke der Linse, freistehend oder mit zweiter Linse verkittet usw.) Diese Zusammenhänge sind sehr kompliziert und wohl nur bei exakter Kenntnis der betreffenden Daten und mathematischer Durchrechnung richtig zu bewerten.

Es darf aber wohl vorausgesetzt werden, daß kein Spektivhersteller sein Objektiv und seinen Tubusaufbau daraufhin optimiert, daß die VORÜBERGEHENDE Bildverschlechterung während der Abkühlphase minimiert wird. Vielmehr wird er daran interessiert sein, bestmögliche optische Leistung bei temperaturangepaßtem Spektiv herauszuholen. Insofern und auch weil das sofortige Beobachten nach solchem Temperaturwechsel in der Praxis (der bestimmungsgemäßen Beobachtung, nicht solcher Tests) so gut wie nie vorkommt, halte ich diesen Kritikpunkt zwar durchaus der Rede wert, aber nicht für eine Kaufentscheidung maßgeblich.

Der normale Vogelbeobachter wird sein Spektiv lang genug vor der Beobachtung unter denselben Temperaturverhältnissen transportiert und aufgestellt haben wie bei der Beobachtung. Lediglich solche Beobachter, die zu Hause z.B. vom Balkon oder der Terrasse aus Vögel oder andere Tiere im Garten oder auf beachbartem Terrain beobachten, sollten beachten, daß sie das Spektiv mindestens ca. eine Viertelstunde vor Beobachtungsbeginn draußen aufstellen, wenn der Temperaturunterschied zwischen drin und draußen sehr groß ist (also vor allem im Winter). Wer das Spektiv auf dem Weg zum Beobachtungsort im Auto transportiert, sollte zur Verkürzung der Abkühlphase das Spektiv nicht im Innen-, sondern im Kofferrraum transportieren, der in der Regel unbeheizt ist und daher schon nahe dem Außentemperaturniveau temperiert ist.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Kaltes Spektiv

Nikolaus Schmied 1402 16. Dezember 2006 06:12

Temperaturschwankung und Bildqualität bei Spektiven

MP 875 16. Dezember 2006 09:16

Abkühlphase ist immer problematisch (siehe Astroteleskope!)

Walter E. Schön 1031 16. Dezember 2006 11:36

Re: Abkühlphase ist immer problematisch (siehe Astroteleskope!)

MP 770 17. Dezember 2006 21:21

Re: Kaltes Spektiv

Alfons Kern 809 18. Dezember 2006 16:12



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