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C3 steht für eine dielektrische Verspiegelung

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24. Januar 2007 18:07
Zunächst sind alle Vergütungen (Einschicht- und Mehrschichtvergütungen) „dielektrische Beschichtungen“. Die sog. dielektrischen Materialien sind meistens Metallfluoride, -oxide oder -sulfide. Sie werden in sehr dünnen Schichten auf das Glas (Linsen, Prismen, Planplatten) aufgedampft. Wenn die Schichtdicke so bemessen ist, daß die an der ersten Oberfläche reflektierte Welle mit der an der zweiten Oberfläche reflektierten am Ort der Überlagerung „in Phase“ ist, also synchron schwingt, dann addieren sich die Amplituren (Intensitäten). Ist die Schichtdicke so bemessen, daß die eine reflektierte Welle zur anderen um eine halbe Wellenlänge phasenverschoben ist, dann löschen sie sich gegenseitig aus. Im erstgenannten Falle wird die Spiegelung verstärkt, im zweiten abgeschwächt. Durch Mehrfachbeschichtung kann das Maß der Verstärkerung bzw. Abschwächung beträchtlich gesteigert werden.

Bei der üblichen Mehrschichtvergütung z.B. von Fernglaslinsen und -prismen handelt es sich um solche dielektrische Schichtsysteme, die die Reflexion über annähernd den gesamten sichtbaren Spektralbereich (d.h. alle Farben) pro Glas-Luft-Fläche auf weit unter 1%, für einen kleineren Spektralbereich (z.B. von 420 nm bis 680 nm) sogar weit unter 0,5% drücken, um die Transmission (Lichtdurchlässigkeit) der Linsen bzw. Prismen zu erhöhen.

Bei der dielektrischen Verspiegelung handelt es sich dagegen um solche Schichtsysteme, die die Reflexion erhöhen, und zwar nach heutiger Technologie bis auf über 99%. Das ist ein noch höherer Reflexionsgrad als der einer Silberverspiegelung (ca. 98%, unter ca. 500 nm bis 380 nm auf 96% abfallend) und deutlich höher als der einer Aluminiumverspiegelung (ca. 90%). Solche dielektrische Verspiegelung wird von Swarovski (EL), Leica (Ultravid) und Zeiss (FL 32) auf der Fläche des Umkehrprismensystems (Schmidt-Prismensystem) verwendet, die spiegeln muß, aber nicht für den vollen Winkelbereich Totalreflexion bietet. Aus dem Kowa-Text ...

„C3 Coating is a highly reflective multi-coating of dielectrics. This allows for a much higher reflectivity than with coatings of silver or optically-enhanced aluminum, offering a reflectance of 99% or higher across the entire visible spectrum"

... geht hervor, daß mit C3 ebenfalls eine solche dielektrische Verspiegelung gemeint ist. Die Japaner ziehen jetzt also nach. Interessant finde ich übrigens noch, daß Kowa auf der obigen Website sagt, daß das Objektiv eine Fluorit-Linse enthält, nachdem andere japanische Teleskophersteller die Verwendung von Fluorit (Kristall, kein Glas!) eingestellt haben und auf fluorionenhaltigen Glassorten umgestiegen sind, die in verschiedener Hinsicht besser zu handhaben sind (unempfindlicher gegen Splittern, unempfindlicher gegen Feuchtigkeit, leichter zu polieren, geringerer Wärmeausdehungskoeffizient, der näher an dem anderer Glassorten liegt und daher ein Verkitten ermöglicht usw.) und praktisch ebenso gute apochromatische Korrektion gestatten.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Neue Spektive - Kowa

JC_4 1456 24. Januar 2007 13:43

Re: Neue Spektive - Kowa

Werner Jülich 854 24. Januar 2007 13:58

C3 steht für eine dielektrische Verspiegelung

Walter E. Schön 1047 24. Januar 2007 18:07



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