Seit einiger Zeit beobachte ich verstärkt mit dem 7x42 FL von Zeiss. In erster Linie bin ich Vogelbeobachter. Das mag verwundern. Freilich gibt es Situationen, in denen ein genaues Bestimmen ein 10-faches notwendig ist oder ein 15-faches oder gleich ein Spektiv.
Es ist oft nicht wichtig, irgendein Merkmal eines Vogels groß vor die Augen zu bekommen. Hauptsache, das Merkmal wird erkannt. Nun sehe ich z.B. die Schwarz-Weiß-Fäbung einer Elster im 7x42 wesentlich kleiner als im 10x42, doch sehe ich die Abgrenzungen messerscharf und so gut wie nicht verwackelt. Der ruhige Blick erlaubt es mir einen längeren Zeitraum zu beobachten, als mit dem 10x42 und ich kann nun schauen, was der Vogel so macht. Das große Sehfeld erlaubt es mir, seine Bewegungen zu verfolgen. Im Herbst und Winter ist es oft und viel dunkel und regengrau. Viele Beobachtungen finden frühmorgens, abends, oder im Wald, - jedenfalls oft unter schwierigen Lichtbedingungen statt. Hier sind die 6 mm Austrittspupille unschlagbagbar, die Bildhelligkeit und der Kontrast dieses Glases ist in seiner Klasse, so finde ich, unerreicht.
Meine Frau mag das Glas gar nicht. "Da ist ja alles SCharf". Sie mag lieber das 10-fache mit der geringeren Tiefenschärfe, wo sich das fokusierte Objekt gut von Vorder- und Hintergrund abhebt.
Einen schönen Tag
Kilian Emmerling
