Ich hatte angekündigt, einen ersten Erfahrungsbericht über den Kreuzgurt von birdnet zu liefern, sobald ich Gelegenheit hätte, dieses Zubehör auszuprobieren.
Die Tragegurte bestehen aus schwarzem, 2,4 cm breiten Cordura. Das Fernglas wird mit kräftigen Nylon-Clips am Gurt befestigt, so dass man es leicht abnehmen kann. Das ganze „Halfter“ ist erfreulich leicht, es enthält keine elastischen Teile, wie dies kürzlich von einem entsprechenden Swarovski-Produkt als negative Eigenschaft berichtet wurde.
Die Tragriemen lassen sich auch am Körper in der Länge verstellen, um die Höhe, in der man das Fernglas tragen möchte, zu regulieren. Stellt man sie jedoch relativ kurz ein, so hat man keine Möglichkeit mehr, sich der ganzen Ausrüstung zu entledigen, ohne vorher das Glas abzunehmen.
Das Anlegen des Gurtes ist gewöhnungsbedürftig. Entweder man „zieht es an“ – etwa so, wie man eine Jacke anzieht (das geht aber nur ohne Glas). Oder man hängt sich die ganze Ausrüstung zunächst um – so, wie man ein Glas mit Tragriemen umhängt – und schlüpft dann mit den Armen in die Schlaufen der Tragegurte. Das gelingt aber wiederum nur, wenn die Gurte nicht zu kurz eingestellt wurden. Diese Probleme sind aber systemimmanent und lassen sich wohl kaum vermeiden.
Das Anbringen eines Regenschutzdeckels für die Okulare ist möglich, denn die kleinen Gurte mit den Nylon-Clips sind schmal genug um durch die Schlaufen des Schutzdeckels geführt zu werden
Hat man sich erst einmal an das umständliche Anlegen gewöhnt, ist alles recht angenehm. Der Nacken wird völlig entlastet, das ganze Gewicht liegt allein auf den Schultern. Diese Nackenentlastung ist mir besonders wichtig, denn ich bekomme andernfalls leicht Kopfschmerzen, wenn ich stundenlang mit umgehängtem Glas gehe.
Notfalls kann man das Glas mit dem Kreuzgurt auch einfach um den Hals hängen, wenn man einmal nur kurz in den Garten gehen möchte usw. Zum längeren Tragen ist das aber eher ungeeignet.
Gunther Chmela