Die Bezeichnung Schrott ist nicht präzise, da kommt mein Widerwille gegen Marketingferngläser durch, ich werde mich zukünftig zügeln.
Mit Schrott war das Olympus gemeint, das ich von 2 Exemplaren her ganz gut kenne. Bei diesem Glas fällt ein außergewöhnlich schwaches Gegenlichtverhalten auf. Argumente, die anderen Hersteller wären in dieser Preisklasse auch nicht besser interessieren mich nicht, denn dann darf man eben in dieser Preisklasse nicht kaufen und sollte sich alternativ ein Gebrauchtglas aus einem höherwertigen Segment anschauen. Sie können doch nicht Ihre Beobachtungsziele danach auswählen, ob das Fernglas mit Gegenlicht zufriedenstellend abbildet oder ob man nur in die entgegengesetzte Richtung beobachten kann.
Wenn ich mit einem leichten Fernglas unterwegs bin, dann gehe ich eigentlich immer davon aus, dass ich eben nicht weis, was mich erwartet oder ob ich das Glas überhaupt benutzen werde. Wenn ich nämlich weiß, was ich beobachten will, dann nehme ich ein passendes, leistungsfähigeres und leider schwereres Glas mit.
Ich habe zu Minox eine zwiespältige Haltung. Ich weiß, wer als Entwickler dahinter stehen soll, ich kenne den Vertriebler ganz gut. Aber wie ein Spin-off von Leica auf die Idee kommen kann, ein Fernglas mit weiteren sachfremden Komponenten "aufzuwerten" entschließt sich mir wirklich nicht. Ich hatte schon mehrmals Gelegenheit, durch dieses Glas zu beobachten und ich kenne die Gläser der Spitzenklasse. Machen Sie doch einfach einmal selber den Test, nehmen Sie ein Minox BD8x24 und dann ein Leica, Nikon, Swarovski, Zeiss ähnlicher Dimmension.
Werner Jülich